0004 - DIE MASKE
Er hob meine Maske ab und erschrak.
Ich sah meine Sommersprossen auf seine Augen
sich legen; darin kreisen, bis ihr Licht erlosch.
Mein Tanz ist zu End, weil alles um mich herum brennt;
weil Haare scharf rascheln, Füße wehn, die Dinge,
an die ich dauernd stoß, bis ins Herz kalt sind.
Ich seh keine Sonne, nur Schnee.
Trauert, Eltern, schön war die Zeit hier mit euch,
mein letzter Sommer, mein Vogel, mein Leben, mein Lied –
ich schluckte es mit den Pillen, und alles Eckige war
blitzschnell rund, alles Kalte warm und ganz nah.
(28.1.1967)
(siehe KURIER, 27.1.1967, S. 7)