Detonation und Idylle

Montag, 6. Juni 2011

0069 - HODEN FÜR DIE FREIHEIT

1

hoden für die freiheit, las der student, die fachwelt halte einen kunststoffersatz nicht für nötig, die fachwelt, bestehend aus anscheinend männlichen richtern, anscheinend männlichen anwälten, verteidigern, geschworenen, gefängnisdirektoren, gefängniswärtern, fbi-beamten, scotlandyardbeamten, bundespolizeibeamten, anscheinend männlichen gerichtssachverständigen, gerichtsmedizinern, gerichtspsychologen, gerichtshumanisten. menschen. hoden für die freiheit. der student trat ins museum des gerichtsmedizinischen instituts. der führer zog eine menschentraube hinter sich her. ihren saftspuren folgte der student, angeekelt, neugierig, empört, hilflos, krank vor ichweißnichtwas. die bezeichnungen für die in vitrinen ausgestellten organe waren ihm teilweise aus tageszeitungen, illustrierten, vom hörensagen bekannt. vom hörensagen auch die vorurteile, was mit hoden alles verbunden ist, mit freiheit, mit gericht, mit kriminell, mit trieb, mit verbrechen, mit schwängerung, mit vitrine, mit museum, mit führung, mit mensch, mit menschlichkeit


2

diese art von menschlichkeit, die der abschreckung dienen soll, diese art von menschen, die abgeschreckt werden sollen, die aber so wie die hier vorbeigehenden (er eingeschlossen) von solchen problemen nicht direkt belastet werden, diese art von führung, die so abgestumpft ist, wie eine führung nur sein kann, diese art von museum, das nur die geilen kiebitze, die schleimer, liebäugler, handlanger, eiferer, langweiler anlockt, diese art von vitrinen, die dieser art des kriminellen das kriminelle nehmen, es ins sensationelle, spektakuläre, pseudowissenschaftliche transferieren, diese art von verbrechen, die mit schwängerung kein auslangen finden kann, diese art von trieb, der vor dieser art von gericht nicht gerechtigkeit widerfahren kann, diese art von freiheit, die einem freiheitsentzug gleichkommt, diese art von freiheit, die hoden entfernt, im dienste der menschlichkeit


3

als der triebverbrecher die sauna betrat, wußte keine der in der sauna befindlichen personen, daß er ein triebverbrecher war. als der triebverbrecher die sauna wieder verließ (fluchtartig in die kleider gefahren, mit halboffenem hemd, runterhängenden gürtel, den übrigen kleidungsstücken über dem arm, zerrauft, mit nassem haar, halbnackt, ohne kleider, durch die tür, durch die hintertür, durch das saunafenster, über die dächer), wußte jede in der sauna befindliche person (auch der student), daß er ein triebverbrecher war, ein frisch kastrierter, einer mit einem abnormen geschlechtstrieb, der nach seiner persönlichkeitsstruktur und seiner bisherigen lebensführung die begehung weiterer rechtswidriger taten erwarten läßt

4

ich an seiner stelle, sagte der student, doch seine begleiterin war zusammengezuckt, als hätte sie plötzlich eine leere zwischen seinen beinen entdeckt, das jähe verschwinden seiner männlichkeit, den jähen durchbruch einer bis jetzt beinahe verborgenen weiblichkeit, bis jetzt wohl an manchen tagen, in manchen augenblicken durchschimmernd, wohl transparent geworden, doch nie als dieser erschreckende verlust, beinahe völlige verlust primärer geschlechtsmerkmale, verbunden mit einer starken drosselung des sexualtriebs und der fähigkeit, geschlechtslust zu empfinden, verbunden mit den veränderungen einer frau im klimakterium: schwitzen, erröten, schwindelgefühle, depression, selbstmordabsicht. ich an seiner stelle, sagte der student, errötend, mit schweiß am ganzen körper, mit einem kopf, in dem sich alles dreht, von unlust überschwemmt, ich an seiner stelle, und stürzte aus den armen der begleiterin zum fenster, riß die flügel auf, und die passanten sahen einen springen, und die zeitungsleser sahen eine fette schlagzeile in den boulevardzeitungen, und die fernsehdiskutierer waren ratlos

(montag, 23.3.1970, zell am see)

(Blick ins Nebenzimmer: Nullo nullo 01)

Sonntag, 29. Mai 2011

0066 (12) - JUBLILÄUMSWARTE

12

eine fahrt auf sich nehmen, nicht um etwas reales, sondern fiktives, realfiktives zu rekonstruieren. die fahrt verläuft mit zwischenfällen, von berechneten schwierigkeiten gibt es mehr als genug. links gehen, rechts fahren. die beteiligten personen kennen ihr ziel, wissen aber nicht den weg. der autor kennt natürlich(?) auch das ziel, dieses winzige zwischenziel, das bild des ziels. jetzt ist es das vorstellungsbild der jubiläumswarte, etwas noch ziemlich formloses, farbloses. der autor, der student and seine begleiterin, diese wie gewöhnlich realfiktiv, steigen aus dem auto, fluchend. der schnitt erfolgt in der mittellinie vom proc. xiphoidus bis zum oder einen fingerbreit unter den nabel. ihr fluchen gilt dem auto, den vergangenen witterungsverhältnissen, die ihnen jetzt solche verkehrsverhälthisse, den beteiligten personen selbst. man kann häufig sehr schnell den schwielig veränderten teil, ja sogar die ulcusnische feststellen. der fiktive verlauf dieses nachmittags sei zwar als zwischenziel festgestanden, der reale verlauf mache dem allerdings (wie gewöhnlich?) einen strich durch die rechnung. auf die unterscheidung von ulcus and carcinom kann hier nicht näher eingegangen werden. 1 + 2 = 3. die sonne schien, der wind ging, der schnee lag. warm kalt hoch. die gesunde luft sei gesund, es gebe nichts gesünderes als gesunde luft, zimmerluft wäre der sache sicherlich sehr abträglich gewesen, ebenso hockenbleiben, hin- und herwälzen, rückgratverkrümmung, unterleibsstauung. der weg falle ab, mache kurven und bogen, schweizer (?) häuschen auf dem satzberg, der student als artist auf seinen galoschen auf dem verschneiten kleiberweg, seine begleiterin als beleidigte, der autor als letzter, orangen schälend mit orangenschalen (oder ist es doch der student?) den weg markierend. die umgebung des ulcus zeigt oft eine hochentzündliche rötung (flammende röte). pelzer rennweg, blick in den wolfsgraben. zunächst ist der mittlere teil des magens auszulösen. tower, observation tower, watching tower, dies allerdings am ehesten für militärische zwecke, das zwischenziel ist aufgetaucht, hat sich verfestigt, ist zuerst teilweise zwischen den bäumen hindurchzusehen, erscheint dann unverdeckt in den augen der beteiligten personen, die sitzen in den autos, fahrend, gehen schlendernd, sitzen im gasthaus, sitzen im freien auf den lehnen der öffentlichen bänke, doch diese personen sind nur minder beteiligte, als rasch wechselnde staffage, selbst der student and seine begleiterin sind nur staffage. am besten ist es, man löst den ulcus nun schnell mit messer oder schneidenem thermokauter ringsherum von dem in dem nachbarorgan zurückbleibenden ulcusgrunde ab. die jubiläumswarte, trotz des grauen himmels strahlend, die jubiläumswarte, sich in einer kräftigen spirale zum plateau drehend. der autor, eine annäherungsmöglichkeit an den aufgang suchend, entdeckt aus dem schnee ragend ein sperrgitter. betreten verboten. eine annäherung ist nicht möglich, nur sachliches einprägen der situation. vier fichten, ein gelber pfeil, abgang, ein polygonales häuschen, kassafensteröffnung, geschlossen. einen moment lang ein aufbegehren, der wunsch, sich durch den schnee zu kämpfen, sich über das gitter zu schwingen, wendeltreppe. der wunsch, den ersten fuß auf die wendeltreppe zu setzen, aufstieg, der wunsch vom plateau aus den spitzen eisenpfeil zu erklettern. mit der größe und ausdehnung des ulcus und der beteiligung der organe wächst natürlich auch die technische schwierigkeit und die gefahr. vom pfeil durchbohrt, aufgespießt, am spieß schreiend dem traumland die jeweilige windrichtung zeigen. sichtbarste funktion. die spirale mit den augen runtersausend, der autor landet, mit den augen, im schnee. betreten verboten. er könne, erwachend, nicht sagen, ob er den turm jemals betreten habe, ob die aufschlagstelle ihres körpers wirklich die aufschlagsstelle ihres körpers gewesen sei. vergegenwärtigt sei der körper seiner begleiterin jedenfalls wundenlos, von makelloser unbestimmtheit, in dieser unbestimmtheit allerdings unmenschlich. er habe den turm betrachtet, er bedeute für ihn nichts persönliches mehr (habe es nie bedeutet? nie bedeuten können?). er könne, erwachend, nicht sagen (der autor? der student?), wie die operation (zerfleischung) verlaufen sei, ob je eine solche stattgefunden habe

(mittwoch, 4. bis sonntag, 8.3.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Campo di urne 01)

Samstag, 28. Mai 2011

0066 (9,10,11) - JUBLILÄUMSWARTE

9

wenn schon sonst nichts, dann doch das messer, das sie ihm damals angeboten, ja aufgedrängt habe. dann doch das messer, das nach langem spaziergang damals in ihrer vorstellung entstanden sei, gleichzeitig, er sei davon überzeugt, sagt der student, wie ein blitz vor beiden inneren augen, wenn es so etwas gibt. das messer habe man dazu gebraucht, um übereinander herzufallen. man habe so etwas wie ein vibrieren der nerven verspürt beim aussprechen dieses gedankens, er sei überzeugt, gleichzeitig. sie habe, sagt die begleiterin, plötzlich seinen weichen weißen bauch vor sich gesehen, da habe es kein halten mehr geben können. was da alles hineinzuritzen gewesen ist, zuerst, welch unaussprechbaren dinge in diese gespannte haut, in die haut dieser gespannten bauchdecke. zuerst in die haut, dann ins muskelgewebe, dann habe man sich schon gegenseitig stützen müssen, es sei aber herrlich weitergegangen

10

zur eröffnung der bauchhöhle ist eine große anzahl von schnitten empfohlen worden. trotz mancherlei gegenteiliger bestrebungen wird auch heute noch der schnitt in der linea alba am häufigsten ausgeführt. im wettstreit mit den schnitt durch die linea alba steht der vielfach empfohlene paramedianschnitt. er hat den zweifellosen vorteil, daß er teilweise von der muskulatur gedeckt wird. nerven und gefäße werden nicht zerstört. der bauchschnitt wird am besten schichtweise unter schonung von muskeln, nerven und größeren adern angelegt. dann kann das bauchfell zunächst an einer kleinen stelle geöffnet werden. je nach der gegend des bauches ist das vorquellen von darmschlingen und netz stärker oder weniger stark. am stärksten ist es in der unterbauchgegend. dann zieht man sich den magen vor and stellt die länge des fremdkörpers fest. die öffnung erfolgt am besten quer zur längsrichtung des magens. zunächst wird ein kleines loch in die magenwand geschnitten. dann wird die magenwunde gerade so viel erweitert, wie es zum herausziehen des fremdkörpers nötig ist. man muß sich aber davor hüten, den fremdkörper aus der wunde herauszuzwängen. besser ist es, die wunde mit dem messer noch etwas zu vergrößern

11

ihre besessenheit, ihre schmerzversessene passion. am entsetzlichsten sei, daß das unwahrscheinlichste doch eintrete. bei aller konzentration auf das wesentliche, sagt der student, bei aller konzentration auf die folgen dieser entsetzlichkeit. sinn und unsinn seien siamesische zwillinge. das jubläum des großen wütens findet aber nicht statt. statt dessen gezwungenermaßen fingerübungen. tatsächlich fingerübungen anhand des stadtplans. juchgasse judengasse. josephinum judenplatz. predigtstuhl, wasserbehälter, wilhelminenberg, standrohr steinbruch, wiener landesheil- und pflegeanstalt, ein irrtum, am steinhof, eine verwechslung, achtundvierzigerplatz, eine solche verwechslung, predigtstuhl, sternwarte, wie konnte das passieren, müllverbrennung, in der rose, sagt der student, feuerwache feuerwache. keine verwechslung, sagt der student, sich verbessernd, südlich der eisernen hand, südlich des schottenwalds, südlich des wolfsgrabens, südlich des gemeindewalds, zwischen kreuzzeichen- und schnepfenwiese, anscheinend am westlichen zipfel der vogeltennwiese, 449, in der nähe der stelle, wo johann staud-straße and pelzer rennweg aufeinandertreffen. wege, straßen, siedlungen sind rot eingezeichnet, bäche, flüsse, seen blau, straßenbahn-, autobuslinien, starkstromleitungen violett, namen schwarz, wiesen blaßgrün, wälder sind blaugrüne tupfen and kringel

(mittwoch, 4. bis sonntag, 8.3.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 29)

Freitag, 27. Mai 2011

0066 (7,8) - JUBLILÄUMSWARTE

7

von der basis hinaufzublicken, von der vorgeschobenen basis hinabzublicken auf die normale basis ohne schwindelgefühl, der traum von den menschenfressern, denen zu entkommen sei, dem ganzen menschenfresser-menschenfresserwärter-system, das morgens besonders hautnah zu spüren sei, sagt die begleiterin, in einem so schönen land bei einer so schönen stimmung. die hubschrauber seien zu sehen, ihr einsatz auf jeden fall begrüßenswert, sagt der student. die paradiesvögel in den verschiedensten spielarten, ihr flügelschlagen im traum, das zerbrechen der schallplatten, womöglich mit den lieblingsschlagern der eltern, bei deren musik sie sich zu lieben begonnen haben könnten, ein racheakt gegen den beherrschenden vater, gegen den die mutter sozusagen überwölbenden vater (diesmal umgekehrt), gegen seine, wie sie es damals empfunden habe, klebrige patzige gefühlshaftigkeit, wenn er die mutter bei der tür sozusagen gleich ansprang, sie sozusagen bei der tür gleich niederstreckte, ihre müdigkeit ausnützend, während die sich stets gefrotzelt habe fühlen müssen, daß ihr gesicht, ihre gesichtszüge, die sich brennend nach seinem bart gesehnt haben, nur von solchen eifersuchtswallungen geprägt worden seien, ihre eifersuchtsmaske, die nicht mehr runtergeht, sie könne das so herbeigesehnte gefühl des triumphes über ihre mutter jederzeit rekonstruieren, es fehlten ihr aber anhaltspunkte für einen wirklichen triumph, sagt die begleiterin, es habe nur brennende wangen, brennende arschbacken gegeben, folgen von trotzreaktionen, sie habe das dreckige, das zwiespältige der tätigkeit der hand des vaters wohl gespürt, diese züchtigungen seien sozusagen kleben geblieben, sagt die begleiterin. der einsatz der hubschrauber bei diesen witterungsverhältnissen sei jedenfalls begrüßenswert, sagt der student

8

oben angekommen fällt ihnen nichts mehr ein, sie blättern sozusagen im tagebuch um, eine neue seite, ein neuer tag hat zu erscheinen. bei aller schönheit könne sie das brennen der wangen, ohren nicht loswerden, es sei eine art von lebensscham, aber auch die folge der züchtigungen des windes, sagt die begleiterin, windzüchtigungen. man sei dem wind hier völlig ausgeliefert, sagt der student. die neue seite sei jedenfalls eine weiße, mit noch wenigen angeschwärzten stellen. man könne jedenfalls etwas lesen, was zu ereignen gar keine zeit mehr sein werde, jedenfalls nicht von ihrer zeit. man sei dem eigenen haarschwall hier völlig ausgeliefert, sagt der student, bei allem verständnis für die emporgehobene basis, gehobene position. oben angekommen fällt ihnen nicht mehr ein

(mittwoch, 4. bis sonntag, 8.3.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 28)

Donnerstag, 26. Mai 2011

0066 (5,6) - JUBLILÄUMSWARTE

5

die menschenfresser werden in flaktürmen aufbewahrt. die menschenfresser sitzen hinter schloß und riegel, hinter gittern, hinter feuchten betonwänden. die menschenfresser können nur ihre eigene gefühls- und ausscheidungsluft fressen. die menschenfresser fressen menschen mit dem mund, was sie jetzt nicht können, mit den augen, ohren, mit dem hirn, den herzen, was sie jetzt jederzeit können, selbst im traum. am meisten zugerichtet seien natürlich die wärter. die merken es nicht, auch nicht ihre kinder, wenn sie ihnen zuhören, wenn ihnen die väter von ihrer arbeit erzählen. nur die kinder sind froh darüber, daß es menschenfresser gibt. ihre vorstellung, die realität ihrer vorstellung erzeuge eine solch angenehme angst, ein solch angenehmes, ja notwendiges gruseln. bis in ihre kinderzimmer könne man die menschenfresser schnarchen hören, sagen die kinder. es sei einer der gefährlichsten berufe, sagen die wärter, eine falsche bewegung, ein falscher handgriff, ein falsches wort (obwohl ihnen ja das sprechen verboten ist), ja sogar ein falscher gedanke, ein falsches gefühl in ihrer nähe könne todbringend sein. den tod brächten aber nicht die menschenfresser, die ja hinter schloß und riegel etc., sondern die vorgesetzte behörde, deren verhaltensvorschriften für wärter von menschenfressern ein so ausgeklügeltes system von verboten darstelle, daß es beinahe unmöglich sei, binnen eines jahres nicht angeklagt zu werden, ja sogar binnen kürzerer zeit. natürlich, notgedrungen gebe es begnadigungen, sogar am laufenden band, aber gerade das sei das gefährlichste: man rechne damit, man gewöhne sich daran, mit begnadigungen zu rechnen, und dann bleibt sie einmal aus. nach solchen schilderungen, sagt der student, wachse das leben der wärter und natürlich auch das leben der menschenfresser, welches eine das andere bedingt bzw. vertilgt, es wachse den wärtern ihr leben über den kopf, sie wüßten dann nicht, wo ihnen der kopf steht, jedenfalls in den augen der kinder, sagt der student, bist du auch ein kind, fragt der student seine begleiterin, natürlich bist du eins, jubiläumswarte, in den augen der kinder wachsen ihre wärterväter ins unermeßliche

6

ihr weißkaltes traumland aus einer gewissen höhe zu betrachten, eine künstliche gemeinsame basis in einer gewissen höhe, eine gewisse naturgegebene luftigkeit/lustigkeit, ihr liege einiges an wendeltreppen, sie schlucke so gern beim aufstieg, sie stelle sich so gern das ohrensausen/sausen der luft während eines jähen absturzes zum beispiel von möwen vor. dann sei sie unten gestanden, habe hinaufgestarrt, habe sich dem rausch der wendeltreppe hingegeben, ihrer selbstmörderischen passion, habe schließlich den ersten fuß auf die wendeltreppe gesetzt, sagt der student, und er hinterdrein

(mittwoch, 4. bis sonntag, 8.3.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 27)

Mittwoch, 25. Mai 2011

0066 (3,4) - JUBLILÄUMSWARTE

3

eine schöne gegend, schöne stimmung, habe sie gemurmelt, sagt der student, habe sie mit blick etwa auf die straßenbeleuchtung, durch deren schein der schnee so dicht gerieselt sei, daß es aussah, als sei der schein der schnee, vibrierendes zuckendes rieselndes materialisiertes licht, als fiele dieses materiallicht trichterförmig auf sie, das sei gestern abend gewesen, habe sie gemurmelt, sagt der student, während des aufstiegs, sagt er. die straße macht hier ständig kurven, unvorhergesehenes ist vorgesehen

4

vorbei, an otto königs tierstation vorbei, sagt der student, oder sollte ich da etwas verwechseln, man habe von seinen murmeltieren gesprochen, das sei aber irgendwie bedeutungslos, er habe den ton der stimmung nicht getroffen, das erwachen der murmeltiere, schaun sie, wie kalt das noch ist, und das hier, es hochhaltend, ist schon wärmer, und dieses da am wärmsten, gleich beißt es. murmeltiere trieben ihre liebesspiele den ganzen tag lang, das habe er aber nicht getroffen, sagt der student, im gegensatz etwa zum auer- oder birkhahn, deren balz. an die paradiesvögel habe er sich leider nicht mehr erinnern können, neben dem zerbrechen, zertrampeln von schallplatten habe seine begleiterin das betrachten jedweder abbildung von paradiesvögeln in die angenehmste stimmung versetzt, als mädchen habe sie, sagt der student, in einem paradiesvogelzimmer gelebt, mit einem ständigen flügelflattern auf dem paradiesvogelbaum, wobei sie viel weniger die abbildung angezogen haben dürfte, als der name, die evokationen des namens

(mittwoch, 4. bis sonntag, 8.3.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 26)

Dienstag, 24. Mai 2011

0066 (1,2) - JUBLILÄUMSWARTE

1

das unwahrscheinliche sei größer als das wahrscheinliche, habe seine begleiterin damals gesagt, sagt der student, es werde kein zusammenkommen möglich sein, auf keiner ebene. auch dieser schnee, der alles herabdrückt, dieser patzige klebrige bedrückende schnee habe einiges verhindert. verhindert, daß der verkehr wie vor stunden fließe, daß man vom amtlichen hubschrauber aus jetzt nicht den erforderlichen verkehrsfluß, sondern eine endlose stauung ja stockung wahrnehmen könne. das gehe schon seit acht uhr morgens so, habe die zugestiegene bemerkt, jetzt um zwölf uhr mittags oder gar schon zwei uhr nachmittags, bei diesen wartezeiten spiele zeit ja erfahrungsgemäß keine oder nur eine nebensächliche rolle. so unwahrscheinlich wie eine pünktliche ankunft, so lächerlich wie diese jetzt sei ihr damals das erreichen der warte erschienen, sagt der student, sie habe, sagt er, erwiesenermaßen auf die warte gewollt, um (erwiesenermaßen) das land, die umgebung der stadt, so weit das auge reicht, weiß zu sehen, ein weißes land also, ihr weißkaltes traumland

2

mit schwierigkeiten rechnen, immer links gehen (das entgegenkommende bemerken), immer rechts fahren (den vordermann stoßen, sich am vordermann stoßen, sich ziehen lassen, oder gar überholen). trotz der gerüchte, sagt der student, daß manchmal geradezu tödliche materialfehler, daß sich etwa das profil loslösen könne, das zu denken, das profil, da genügten schon 70 kmh. mit schwierigkeiten rechnend, während des von-einem-bein-aufs-andere-steigens, während der zehengymnastik, an irgendeinem markantem punkt, wo man sich ohne riesenstrauß oder kleiderentledigung erkennen kann, daß seine begleiterin auch diesmal wie immer beharrlich jedwede auskunft über absichten, zielsetzung, motive verweigern werde, ob sie auch diesmal von ihrer geradezu tödlichen besessenheit, die aus ihr als ganzes spreche, nicht ablassen werde können, nicht abzuhalten sei, sagt der student

(mittwoch, 4. bis sonntag, 8.3.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 25)

Samstag, 21. Mai 2011

0065 DETONATION UND IDYLLE

1

materie: antimaterie: konglomerat: unmischbar: urmasse: urknall: urkomisch: auseinander: urgeschwindigkeit: uhrenlos: daß keine zeit war; daß keine zeit zur vernichtung war; es hätte ein gleichgewicht geherrscht. detonation und idylle. es ist ein kleiner grüner zettel, tageskarte nummer soundso, diese karte berechtigt usw. zur benützung der lesesäle usw. mit schiefem blauviolettem stempel ÖNB 5. FEB. 1970. idylle mit detonation, der student muß seinen rosa führerschein herzeigen, der mann am schalter telefoniert, in dem kissen sitzt ein mädchen, wo gesehen, durch die scheiben eines großen autohauses, vermutlich, erstaunt gesehen, unwillen, vermutlich, bei der begleiterin hervorrufemd, mit der klotür im aug, dem männchen an der klotür, den gespreizten beinen darauf, gesehen im linken augenwinkel, der mann telefoniert, daß der schaumgummi oder was sonst schon so vielen gesäßen nachgeben mußte, daß nichts zurückblieb, keine der mehr oder weniger häßlichen formen, daß es keine gesäßphysiognomie gebe, daß yoko onos film das einzige auf diesem gebiet sei, beim derzeitigen informationsstand, daß es einfach ist, hier mehrmals vorbeizugehen, nicht einfach aber, sich gegenüber hinzusetzen, hineinzugehn in dieses rondeau aus schaumgummioderwassonstbänken, und das körpergewicht einfach sprechen lassen, das alles, während der student die eine hand unter den händetrockner hält, diesmal ohne seife gewaschen, diesmal keine tasche recht hoch oben, auf der fensterbank keine halboffene tasche, diesmal: idylle

2

am telefon gesagt: einen brief geschrieben: einen brief geschrieben. den brief zur post gebracht, mit der absicht, den brief zur post zu bringen, aufgewacht, diese absicht vergessen, was alles vergessen, die lage dieses postamts, aller postämter. an wen der brief adressiert, welcher inhalt in welcher form. am telefon beschwingt gewesen, hörreize wahrgenommen, ansätze von konketterie, von verzweiflung keine spur, warum auch verzweifelt, sagte der student, alleinsein tut gut, anrufe briefe eine ungewohnte stille, zeitungen planungen ängste, eine ungewohnte stille, uhrenlos. den führerschein mit dem zettel in der linken inneren brusttasche, am rondeau vorbei, da erscheint plötzlich der makellose teint, während der student blättert, der braune punkt, blättert, auf der rechten wange, blättert, die makellosen, blättert, löckchen, lippen, ein ganzer stoß zeitungen, blättert, es ist eine beinahe verzweifelte suche, einen beinahe aussichtslose, blättert, dann das inhaltsverzeichnis am schlußblatt, blättert, immer unter dem stichwort drama, im gehorsamen bewußtsein nur dieses eine wort, blättert, das aber dann tatsächlich nirgendwo aufscheint, blättert, auch unter den scheuen seitenblicken auf die bereits gehenden, auf den fast völlig leeren saal: plötzlich hatte eine weibliche stimme schluß! geflüstert und eine männliche gleich darauf brüllend schluß! respondiert, detonation, langsamst

3

der kalte regen war auf das fenster geprasselt, prasselt noch immer, der scheibenwischer schafft es nicht, die gefährlichkeit solchen fahrens auch bei niedrigem tempo. wie oft schon erwähnt, geflissentlich eingeflochten, man sei erstaunt über die unvorhergesehenen bewußtseinsschwünde, man habe zum beispiel sehr wohl das herankommen eines fahrzeugs wahrnehmen können, nicht aber das vorbeifahren, und man habe dann vielleicht noch im rück-spiegel etwas entschwindend winziges erblickt, und dann plötzlich die frage: wo war ich während des vorbeifahrens, ist wirklich etwas vorbeigefahren, ich träume, ich habe tatsächlich geträumt. der rechte scheibenwischer müßte mit dem linken vertauscht werden, der rechte wischt besser, als fahrer braucht man links die bessere sicht. der film, den ich drehen werde, sagt der student, wird die ganze strecke umfassen, und zwar je eine hinfahrt im winter, eine rückfahrt im frühjahr usw. der film, den ich drehe, sagt der student, die kamera läuft, jeder frostaufbruch wird indirekt sichtbar sein, die zuständigen behörden werden sich nicht mehr verleugnen lassen können von untergeordneten beamten. plötzlich wird strom in die städtischen uhren fahren, und: detonation

4

ÖNB 5. FEB. 1970, materie antimaterie, ein gespräch will nicht zustande kommen. rekon-struierend: konglomerat: unmischbar: urmasse: urknall: urkomisch: auseinander. bei solchen entfernungen könne man sich kein urteil erlauben, nach so langer zeit sei alles inzwischen erfahrene, wahrscheinlich auch die erfahrensweisen, höchst verschieden. verblüfft aber doch über den gleichbleibenden stil, über die deckungsgleichheit vieler eindrücke jetzt und vor jahren. über ihr komplexes erinnerungsempfinden, was der student immer mit weiblichkeit identifizierte, über ihr komplexes leidevermögen, ihr ausharren im ungewohnten, für sie fast unerträglichen, über ihr ständiges denken an fluchtversuche, ihr gleichbleibendes wissen um die sinnlosigkeit, das eigentliche bleibe unverändert, daß man sich nicht einfach um sich herumstellen kann als einen umstand unter anderen umständen

5

die idylle sei ihr schon zuwider. der blick sei zwar anders, und die straße falle jetzt anders, was dort selten sei. straße, gehsteig, jänner, geparkte autos, fensterreihen, jänner, gewölbt verschnörkeltes haustor, wirtshaus, pelzgeschäft, jänner, der himmel nur ein streif. rekonstruierend: da habe der student, mit dem schlaf von zwei nächten aus dem norden kommend, nachdem man durch den zoo mehr gestolpert als gegangen war, durch die befremdliche stadt mehr gestolpert, in die busse straßenbahnen hinein hinaus, und die mühe, die augen offen-zuhalten, voller angst, wieder etwas liegen zu lassen, zum beispiel den fotoapparat, den ihn ein friedlicher mann mit der warnung vor weniger friedlichen, die hier in mengen gebe, überreicht, noch die kreuzungen, das überraschende umwerfende komische einer solchen hypertrophie, die kreuzung zwischen zebra und araberhengst vor sich, seinen fünften fuß, seinen penis vor augen, er habe sich also plötzlich auf einem zeitungspapier, die welt, unter einer baumkrone an einem baumstamm befunden und sei beinahe geschlafen hier am frühen nachmittag, mit dem nachgiebigen sand der wege auf den schuhen, aber mit einer unerklärlichen angst sich wieder aufgerafft, sei weitergestolpert über nachgiebige wege nach rechts und nach links, an einzelpersonen, gruppen, grüppchen vorbei, er sei schließlich allein, allein! einem zaun gegenübergestanden aus feinmaschigem draht, mit einem riesenverbotsschild darauf: ...verboten...20.000...strafe...verboten, und das schild fixierend sei er dagegen angerannt, was dahinter war in den augenwinkeln, eine riesige anlage, etwas sich drehendes, in einem hohen ton pfeifendes, jedenfalls eine beinahe unerträglicher anblick, dem er allein ausgesetzt gewesen sei. rekonstruierend: er habe die befehle an die beine nicht mehr zurückhalten können, und: detonation

6

was verdächtig an einem solchen konglomerat sei. immer unter dem stichwort drama, möglicherweise auch unter theater und drama. daß keine zeit zur vernichtung gewesen war, ein gotteswahnsinn. das inselhafte der stadt, daß man manchmal nicht atmen könne. ein solch offener himmel, ein solch reiner flugzeughimmel, eine solche verletzbarkeit des luftraums, der versorgungs- und atemwege. eine solche hitze in den lesesälen, das heizsystem scheint nur grob regulierbar zu sein, die antwort auf hohe außentemperatur scheint nur hohe innentemperatur sein zu müssen, unwille, überdruß in allen erhitzten köpfen. der student steht vor dem schalter, der mann telefoniert, in den schaumgummiodersonstwasbänken läßt sich gut suhlen. sich hinlegen, mit der erstbesten studentin liebe machen. oder doch auf teint, haartracht, körpergeruch achten, der händetrockner beginnt zu tuckern, aus dem spiegel blickt ein viel dünkleres gesicht. liebe machen, uhrenlose, das trächtige der bücherstapel demonstrieren, wie obszön bibliotheksatmosphäre ist. ich hätte ihm ins gesicht schlagen können, sagt der student, ein solches geschwätz, während mich die nadeln stechen, das neue leibchen, während mir der name beinahe entfällt, einen augenblick lang mühsamst herbeigeschafft werden muß, buchstabenpuzzle, und dann immerhin die entdeckung des indexes auf der rückseite, immerhin beschleunigte möglichkeit der suche, immerhin bewegung, und: detonation

7

was yoko ono tut, wenn sie allein mit yoko ono ist. was winckelmann tut, wenn er allein mit winckelmann ist. was doktor straka tut, wenn er allein mit doktor straka ist. was die pickelige sekretärin tut, wenn sie allein mit der pickeligen sekretärin ist. was der dicke mit dem lederkoffer tut, wenn er allein mit dem dicken mit dem lederkoffer ist. was die 1d tut, wenn sie allein mit der 1d ist. was der schulwart tut, wenn er allein mit dem schulwart ist. was die musikpädagogin tut, wenn sie allein mit der musikpädagogin ist. was diejenige, die den brief geschrieben hat, tut, wenn sie allein mit derjenigen ist, die den brief geschrieben hat. was der student tut, wenn er allein mit dem studenten ist – idylle? plötzlich ungewohnte stille, die balance haltend zwischen überdruß und aktivitätsdrang. die einzelnen zimmer plötzlich gestopft voll mit leere, mit horchen, nachhall, knacken, knistern, finsternis. furcht, die türen zu schließen, die letzte tür verschlossen, sicherheitsmaßnahmen gegen sich selbst, gegen seine eigene vervielfältigung. trotzdem zieht es, wie das blatt, das in der aufsteigenden luft flattert, beweist. zumindest eine luftbewegung, eine weitere botschaft. das unerledigte, die hypertrophen gespräche am boden nachschleifend, keine zeit zur vernichtung, ein unausdenkbarer gedanke. auf diesem stuhl läßt sich gut denken, sagt der student, dieser stuhl ist drehbar, in der höhe verstellbar, auf diesem stuhl, kein schöner, doch praktischer, nicht unbedingt der beste, mit kunststoffüberzug, läßt sich schon einiges vorbereiten, da steht ein tisch davor, da läßt sich schon einiges ausbreiten, von diesem stuhl aus läßt sich das auf diesem tisch ausgebreitete einigermaßen überblicken, an der oberfläche zumindest. der student dreht sich um, und: detonation

8

rekonstruierend: daß der artikel das gespräch hervorgerufen habe, daß das gespräch aber gar nicht stattfand. daß das gespräch über hypothesen hypothetisch stattfand. daß der artikel zu rekonstruieren sei, wo er gedruckt stehe, wo vor dem 5. FEB. 1970. jetzt, wo man weiß, daß keine zeit zur vernichtung war, kann das nicht schwer sein. diese karte berechtigt usw. zur benützung der lesesäle usw. und: detonation

9

einfach hindurchgestolpert, sie schreibt, die zeit in unzählige kleine stücke zerhackt, sie schreibt, immer an das nächste geklammert, mitgezogen voller sinnloser abwehr, sie schreibt, widerwillig, trotzdem willenlos, sie schreibt, abwechselnd stumpf ergeben und schrill nervös. der student dreht sich, sein erinnerung versagt. es ist ein kleiner grüner zettel, und was drauf steht, schlagwörter, die etwas evozieren sollen. das blatt hält sich unheimlich still. und: detonation

(21.2.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 22)

Dienstag, 17. Mai 2011

0064 - AMTLICH BEHANDELT

man kann, sagte der student, doch gleich einen polizisten holen. der schaffner (die schaffnerin) in voller amtstracht, mit amtskappe amtspfeiferl amtsjacke amtshose(rock) amtszange, mit amtsmund amtsaugen amtsohren amtshoden(brüsten) amtshänden amtsfingern amtshoden(vulva) amtsfüßen amtszehen amtschuhen, der schaffner (die schaffnerin) begann zu amtieren. der student hatte die mappe unter den arm geklemmt, eine riesenmappe, völlig intransportabel, doch bemüßigt zum transport, ein geschäft, das er sich nicht entgehen lassen dürfe, hatte der vermittler dieses geschäfts gesagt, unter keinen umständen. das echo war geteilter natur gewesen, die gutachter waren dort gesessen, hatten „gut, leider“ gesagt und „leider gut, zu gut“, wobei sich das „gut“ leider dem „leider“ zu gut anglich, nicht einmal ein bedauern, vielleicht einige bedauernde laute aus ihren sückelnden mündern, bedauernswerte geschöpfe, ein bedauernswertes geschöpf, wer? er, der student, vor ihren nassen/trockenen (sückelnden) mündern (augen), gut leiden, ich kann mich gut leiden, ich konnte mich gut leiden, ich konnte sie, gut, leider. er hatte keines ihrer gesichter mehr in erinnerung. die gutachter standen auf, und gingen einer nach dem anderen hinaus, nur er blieb wie angewurzelt stehen. der student blieb wie angewurzelt stehen, oder er stürzte als erster hinaus, mit wehenden fahnen, keuchend unter der last der mappe. oder er ließ die mappe einen augenblick liegen, das heißt er hatte gegen ihren aufgeklappten flügel, den linken arm gestemmt gehabt, den zog er jetzt weg, ungeachtet des aufwirbelnden staubs, und stürzte im hinausstürzen wieder herein: es war eines seiner fundamentalen erlebnisse. ein alptraum, so eine mappe, hatte er gesagt, daß meine erinnerungskraft so versagt. kein autobus hatte angehalten, zu solchen stoßzeiten, mit einem solchen stoß zeichnungen in einer solchen mappe, mit beinahe tränen in den augen, er, mit galle im mund, mit solch einem alptraum inmitten nichtsahnender leute. wie sich die pneumatischen türen öffneten, schlossen, mit lautem paff, wie die leute mit völlig verschlossenen gesichtern völlig abwesend aneinandergepreßt, mit ihren arbeitstaschen eng aneinandergepreßt, in der schwebenden zuckelnden hüpfenden stockenden rotweißen kapsel standen, wie sich die pneumatischen türen öffneten, schlossen. der 13er ist eine unglückszahl, aber auch der 17er, den es gar nicht gibt, der 9er, der 5er, der 1er. die gutachter waren zu einem verwischten übergutachtergesicht zusammengewachsen, sie waren an dem zusammengesackt stehenden studenten vorübergehuscht, nicht er an ihnen. er sah sich jetzt unter wasser, im kalten, des donaukanals, im schmelzwasser der traun enns ybbs erlauf melk pielach traisen tulln wien, und neben ihm treibend, geradezu lustig auf und ab trudelnd, die ganze gutachtergilde, jeder einzelne wundenlos, aber mit den verschiedensten aufblähungen/fratzen, jeder auf seine weise spastisch, epileptisch, verurteilt zu epilepsie. es war eines seiner fundamentalen erlebnisse, der student, der ihm aufs haar glich, begann mitten ins gemurmel, mitten in die folge erhobener zeigefinger des vortragenden zu schreien. es war eine botschaft, die kam gurgelnd aus der linken mittleren fensterreihe, die riß die gesichter dorthin. das würgen im hals hat nachgelassen, sagte der student, mein beinahe eingeschlafener arm ist gezwungenermaßen erwacht, ich war entschlossen. plötzlich stand ich entschlossen mit leichter, aber unhandlicher mappe im pneumatischen paff, ich sprang, hangelte mich hinauf, war drinnen, war hinein zwar durch die verbotene tür, war aber drinnen und sah die wirklichen gesichter, atmete, sah, immerhin mit geöffneten augen, ganz im gegensatz zu den gutachtern, die nicht sahen oder eine andere zeit sahen, andere gesetze, für ihn gegenstandslose. die unglückszahlen begannen sich zu drehen, drängten sich in reih und glied mit gezückter karte vorbei, jeder fahrgast hat eine gültige fahrkarte vorzuweisen, eine ungültige wegzuwerfen, womöglich schon vor dem betreten des wagens oder im sack zu belassen und eine gültige karte beim schaffner (bei der schaffnerin) zu lösen. der student kam mit dem zählen nicht mit, ich bin ja gar nicht abergläubisch, sagte er, er atmete, obwohl, was er atmete, arbeitskluftluft war, arbeitslungenluft, arbeitshaarluft. das schreien verstärkte sich. es war schwer zu hören, denn der lärm, der aus der umgebung des schreiens kam, wurde lauter. doch er ging hin. er kannte den studenten nicht, der ihm aufs haar glich, war an mitleid nicht interessiert. es läßt sich leicht in den schaum um den mund blicken, wenn man vorher ein amtsgesicht bei der verkündigung einer amtsbotschaft gesehen hat. die fratze war nicht wieder zu erkennen, obwohl es ein mensch wie er war. die zuckungen waren ohne schaudern zu betrachten, wenn man vorher die verzerrung eines amtsgesichts während der verkündigung einer amtsbotschaft gesehen hat. der schmerz in den augen läßt sich leichter ertragen. die vertierung der stimme läßt sich leichter ertragen, wenn man vorher die stimme aus einem amtsgesicht gehört hat. man kann, sagte der student, doch gleich einen polizisten holen, aber niemand hörte ihn. er atmete, aber niemand hörte ihn. er war kaum wiederzuerkennen, er hatte die verbotene tür benützt, er war links hineingegangen, nichtsahnend, hatte sein geschäft verrichtet, hatte dabei keine obszönitäten an den wänden bemerkt, an sicherlich nicht frisch gestrichenen, keine schwänze und fotzen dort gesehen, nur sich selbst im spiegel, mit etwas verdunkeltem, leicht verzerrtem gesicht, nichtsahnend. und gleich die frau, erbleichend, weich werdend, die in der tür wie angegossen stehenblieb, wie ein begossener pudel mit ihren löckchen unter dem kopftuch hervor. es war gewiß die falsche tür, doch der student konnte atmen. mit einem alptraum von mappe, mit gezückter gültiger karte, durch die verbotene tür jetzt atmend. die amtstracht begann sich zu rühren, amtskappe amtspfeiferl amtsjacke amtshose(rock) amtszange, amtsmund amtsaugen amtsohren amtshoden(brüste) amtshände amtsfinger amtshoden(vulva) amtsfüße amtszehen amtschuhe begannen sich zu rühren, der schaffner (die schaffnerin) begann zu amtieren, und der rasch herbeiholte polizist mußte nicht assistieren.

(mittwoch,18.2.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 18)

Montag, 9. Mai 2011

0062 - TANTENTEXT

weil da oben die tante steht, weil der tisch zur seite gerückt werden muß, weil man sonst nicht dazukommt, weil der tisch staubig ist, weil das essen draufsteht. es ist zeit zum abendessen, die großmutter wartet schon. die großmutter wartet schon, denkt die tante, das bett der großmutter steht hinter dem verschlag, es ist noch ungelüftet. der arzt war schon dreimal da. weil essensreste, verdauungsreste, lebensreste und rückstände an, auf und in allen gegenständen, in allen zimmern zu bemerken sind, weil die luft schal ist, eine geruchsluft. weil im halbdunkel in der halbdunklen ecke vor dem kasten da oben auf dem staubigen, vorher schreiend abgeräumten tisch, den rock steif vom essen, vom essensdreck, von der ausgetrockneten essensfeuchtigkeit, vom rotz, vom schleim, von der schleimansammlung ihrer eigenen und der der großmutter, die unter der schweren tuchent im feuchten zimmer liegt, die mit fieber, das sie fantasieren läßt, liegt, besser fantasieren als fantasielos vegetieren, sie vegetieren, sagt der bruder bzw. sohn, sie sind wie tiere, sie ersticken im dreck, welche tiere ersticken im dreck? der bruder bzw. sohn steht in der ecke und hebt den krampen. am bett der großmutter ist nichts zu rütteln, auch nicht an ihrem erinnerungsgebäude aus ihren besten stunden, aus ihren völlig veränderten besten stunden, bei ihrem erzähl und ausschmücktalent, alles handarbeit als ehemals im schuldienst tätige, sozusagen spezialistin für stick- and strickarbeiten. es ist schwer für herrn petok, nein zu sagen. er steht in der rostigen gartentür and hält seine tasche mit den eben gekauften marillen schon lange in der hand, die faulen kommen zum vorschein. es ist diesmal eine ungewöhnlich lange geschichte. na sehn sie, sagt die großmutter, und herr petok sieht wirklich das junge mädchen und die jungen verehrer des jungen mädchens und die rettung des jungen mädchens durch den hübschesten jungen verehrer. die luft ist zu riechen, die marillen faulen, sie faulen wie eh unter je, aber herrn petoks frau macht ihrer ungehaltenheit zum letzten mal luft, bevor sie ihn suchen geht. weil die installateure den boden nicht aufreißen wollten, weil ihnen ihre frauen wie immer von der pfuschzeit etwas wegstehlen wollen, weil auch der samstag den frauen gehören soll, weil die kinder einmal aus der fernsehwahrheit entkommen sollen dürfen. die tante dreht die birne heraus, ihr bruder haut mit dem krampen so in den beton, daß alles zittert und scheppert. die birne in der einen hand der tante, der krampen in der einen hand der bruders. die frauen der installateure sind meistens ehemalige, zumindest die frau des einen. was die großmutter von der arbeit der installateure mitgekriegt hat während ihrer gürtelrose. was im alten doktorbuch steht über gürtelrose. was aber auch drinnen steht über keuschheit und onanie: daß keuschheit erlaubt und onanie verboten, und daß der sogenannte keuschheitsgürtel beiden bestens diene. was die installateure und die frauen der installateure sicherlich nur mehr höchst vage in erinnerung haben. was sie von derzeitiger lust und derzeitigem lustgewinn wissen aus erster und zweiter hand. was sich beide denken, welchen unterschied sie spüren beim berühren der flanschen, beim berühren von flachs, beim drehen der gewindeschneidemaschine, beim anblick des glühenden metalls in der schweißbrennerflamme. was die tante weiß von ihrem entlaufenen mann, während des kriegs einfach abgehauenen manns. ob sie die fotografien, falls vorhanden, manchmal nach oben dreht. gewußt habe ich natürlich nichts, sagt herr petok, ich lasse die nachbarn halt reden. die namen der nachbarn sind unbekannt. sie wohnen halt da, man sieht sie halt manchmal mit kind und einkaufstasche, man hört so manches, das kind, die einkaufstasche, das kind hat schwarze augen, die mutter blaue, die waden der mutter sind fast so dick wie das kind, die waden gehen, das kind geht, und die pralle einkaufstasche schwebt daneben schlenkernd durch die luft. was die tante den nachbarn erzählt, was von der wahrheit der tante in ihre umgebung gedrungen ist, von ihr aufgesogen worden ist, für welche farbveränderungen die tante verantwortlich ist. woher der wein stammt, der aus der unabsichtlich zertrümmerten flasche rinnt und den dann der bruder bzw. sohn aus neugier(?) kostet, wobei ihm diese kostprobe einen verdorbenen magen einbringt und eine kurze furcht vor vergiftung. der rotbraune fleck im gelbbraunen sand, das neu eingeleitete licht im keller, der frisch abgerissene verschlag, die im verschlag in einer morschen kiste gefundenen weinflaschen. man sieht einen mann, der die jugoslawischen trauben von der hecke im schrebergarten abklaubt, die trauben händisch preßt, den saft in flaschen abfüllt, den saft gären läßt. man sieht einen toten mann, der die jugoslawischen trauben von der hecke abgeklaubt hat. was die großmutter träumt, sagt sie nicht. aber in ihren erzählungen, auch in denen, die sie nicht erzählt oder die sie nur zu erzählen beginnt und nicht weiterkommt, weil dann diejenigen, die zuhören sollten, sich umdrehn und weggehn, nachdem sie sagten oder auch nur dachten: wir kennen das schon, obwohl sie es noch gar nicht kennen, jedenfalls nicht in dieser fassung, ist dieser tote neben vielen anderen toten ein besonderer toter, wohl wegen des weins. was der draht zu bedeuten hat, der hier aus dem mauerwerk ragt, warum ihn die tante um keinen preis angreifen mag. die birne ist jetzt in der fassung, die krampenspitze unter dem bretterboden. der schrei ist jetzt noch im mund der tante, der schrei noch im mund des bruders/sohns, die milchflaschen noch in der einkaufstasche, die brotwecken die semmeln das mehl der zucker das salz, was die nachbarn halt so zum kochen brauchen. die genügsamen nachbarn, die hinter zerbröckelnden mauern unter dem schadhaften dach bei schwachem licht sowohl tags als auch abends. nachts sind die nachbarn schwarz, die tante und die großmutter auch, ihre fenster und türen mit papier verpickt, packpapier, zeitungspapier, sie wollen nur ihr licht, ihre luft. es ist unser mittagessen, sagen die installateure, sie sind ganz blaß, sie halten sich ihre bäuche. wenn wir die katze erwischt hätten, die würde jetzt an der wand kleben. was ihre frauen zu solch empfindlichen mägen sagen, wie ihre mägen auf andere gerüche reagieren, auf haarspraygeruch und haarschampoogeruch und haarcremegeruch und haarfärbemittelgeruch, auf die gerüche ihrer noch nicht zimmerreinen kinder. wenn der große pappi gleich umfällt, wie soll der kleine pepi grad stehn? der lampenschirm in der einen hand der tante, der krampen in der einen hand des bruders. katzen liebt sie über alles, sagt herr petok, wobei aber zu bemerken ist, daß das hier stadtkatzen sind im gegensatz zu den landkatzen. stadtkatzen stinken, landkatzen riechen. die stadtkatzen fressen aus einer schachtel voll durchnäßter sägespäne, die neben der kellerstiege steht. die installateure gehen jeden samstag die kellerstiege mindestens zwanzigmal auf und ab. der schirm in der einen hand der tante, der krampen in der einen hand des bruders. weil die großmutter nebenan hinter der dämmplattenwand unter der feuchten tuchent mitten in der schalen luft mit ihrer gürtelrose im gesicht und dem fieber im ganzen körper. weil die tochter sich ihrer mutter erinnert, weil krankheit die eine herrisch, die andere hilflos macht. weil begründungen fehl am platz sind. weil der mann der tante, weil sie von der rente ihrer mutter, weil sie ohne mutter nicht, weil begründungen fehl am platz sind. weil die bewegung fortgeführt werden muß, weil die zeit nicht stillsteht. es ist zeit zum abendessen, die großmutter wartet schon. die zeit der großmutter ist in der zeit des herrn petok nicht mehr die zeit der großmutter und schon gar nicht in der zeit von herrn petoks frau. der arzt war schon dreimal da, aber was kann ein arzt gegen ein doktorbuch? das doktorbuch wird aufgeschlagen, und herausspricht die zeit, in der man jung war, und nur die jugend zählt. na sehn sie, sagt die großmutter, aber diesmal spricht sie mit sich, das heißt mit ihren erinnerten verehrern, mit ihrem erinnerten lebensretter in seiner hübschen jugend. nur den lärm hinter der dämmplattenwand, den kann sie sich nicht erklären. doch er klingt für sie weiter weg, als die tante befürchtet hat. noch immer die tante mit dem schirm in der einen hand, der bruder schon zum wievielten mal mit dem krampen in der einen. der boden zittert, staubt, der löschkalk staubt, der rock der tante ist voller staub, auf dem staub der tischplatte kann man die tritte der tante zählen, der schweiß auf der stirn der bruders bzw. sohns ist grau. herr petok steht in der tür und ist beinahe nicht zu sehen. als dann der schirm am boden zerbirst, bleibt die krampenspitze im soeben durchschlagenen brett stecken. als der schuft aus dem mund der tante herausgeschleudert ist, duckt sich der bruder und läßt den krampen stecken. als der mörder aus dem mund der tante herausgeschleudert ist, duckt sich herr petok. der bruder richtet sich auf und springt zum tisch. als der mörderbruder beim tisch steht, schleudert die tante ein messer aus ihrem mund. der bruder nimmt es mit seinem mund und ersticht sie. als der bruder die wirkliche hand genommen hat, als der bruder die wirkliche. na sehen sie, sagt die großmutter zu herrn petok, der gar nicht vor ihr steht, sondern eine unzahl von verehrern, die alle ein bißchen den installateuren ähnlich sehen, die marillen essend auf den bäumen im schrebergarten sitzen. na sehen sie, sagt sie, ich weiß, was ich sage

(sonntag, 8. bis dienstag, 10.2.1970)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 10)

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