Dienstag, 4. November 2014

DZL-05 EIN ZWEITER (ZWITTER)

unsilbig ist das Leben,
wenn Möwen und Gewittergüsse
sich im Gleichgewicht halten,
Schweigen und Stille.

Wenn Kontinuität quillt,
körnig, porös,
was immer mich kerbt.
Ich bin nicht diskret,

nur konsequent wiedererfinderisch.
Ich schramme an den Gesprächen
mit allen vorbei,
die ich gelockt und verbockt habe,

zerstückt mit Blindschlägen.
Sie warten jetzt als Dinge
hinter den blinden Mauern,
auch im blinden 4. Stock.

Hörig voller Erwartung;
nicht abgeneigt neuer Trauerarbeit.
Arbeit teilt mich in tausend Stücke,
Trauer klebt mich zusammen.

Wenn Trauer etwas verspricht,
dann Wahnlosigkeit.
Wenn Wahn alle Lose gezogen hat,
bleibt nur noch freie Wahl.

Wenn ich ein Ich bin,
dann für immer unantastbar
von mir selbst
und jedem, der mir folgt

(2013)

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