Iris2002 - 2012-07-29 09:34

Falls..

die Zeitangaben der letzten (5-6) Gedichte stimmen, war der 12. Jänner1972 (ein Mittwoch) ein/e äußerst produktive/r Tag/Nacht - die Gedichte sind ja fast im Minutentakt (oder in derselben Minute) dem dichterischen Schaffensgeist entsprungen ;-)
Wenn ich mich an diese Zeit zurückerinnere, so habe ich damals im Büro am Parkring Sekretariatsarbeiten erledigt (in der Nacht hab ich sicher geschlafen) - und weder die Kapuzinergruft noch Jäger an der Donau hätten mich zu weiterführenden Gedanken verlockt..... Ja, so verschieden sind Tage/Nächte...

e.a.richter - 2012-07-30 09:54

Unlängst nahm ich an einer Gesprächsrunde teil, in der nach einiger Zeit jemand die Frage stellte: Weißt du noch, was du am ... gemacht hast? Das funktionierte anscheinend nur, wenn es sich um ein medial vermitteltes Ereignis handelte. Oder um eine innerhalb der Lebensgeschichte sehr emotional besetztes Ereignis , das demnach schon sehr oft erzählt und damit neu formuliert und eingeprägt worden war.

Ich habe schon hier auf diese sicher ungewöhnliche Nacht hingewiesen, sie ist keine Fiktion.

Prinzipiell finde ich, liebe Iris, daß es alles, was man erlebt, in sich hat, zu „weiterführenden Gedanken“ zu führen, hat man genug Aufmerksamkeit und auch die passende Sprache parat. Auf meinem Schreibtisch liegen jetzt u.a. zwei Äpfel: der eine wendet mir die gelbe Seite zu, der andere die rote? Und weiter? Vorhin habe ich die minutiöse Beschreibung eines Autounfalls abgebrochen – warum?
Iris2002 - 2012-07-30 19:44

Aha ...

-erlebnis nach getreulicher Lektüre ALLER postings auf dem angeführten Link "hier" - also daher der Titel (Jetzt bist aufgwocht) zu einer kafkaesken Phase, wenn auch mit unterschiedlichem Resultat (Kafka hat ja dokumentiert, wie er Stücke in einer Nacht "wie im Fieber" "ausspuckt" - oder so ähnlich, ich kann jetzt die genaue Quelle für das Zitat aus den Tagebuchaufzeichnungen nicht suchen, da mich ein paar Bundesländer von meinen Literaturunterlagen trennen ;-)
Ich würde sogar sagen - umso bemerkenswerter, 50 (oder mehr) Gedichte 'herunterzuschreiben' - weil ja eine Geschichte oder ein Roman ein mehr oder weniger homogener Erzählfluss sind, während diese Gedichte jedes für sich eine ganz eigene Atmosphäre, Dichte, Aussage, Mentalität etc..... haben. Das hintereinander in kurzer Zeit zuwege zu bringen, ist schon recht beachtlich (man bemerke das coole Understatement meiner Würdigung ;-)
Anyway..... ich hätte gerne mehr Zeit für "weiterführende Gedanken"... vielleicht wird's doch einmal ein Email... :-)
Und - der Autounfall in minutiösen Details war vielleicht doch zu beschwerlich/belastend - in der Realität geht sowas ja recht schnell, man bekommt die Schrecklichkeit (Gottseidank?) gar nicht so mit - erst im nachhinein eröffnet sich ein Pandämonium des Schreckens...

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