J-27 FOM BETTN / VOM BETEN
hod an da grossfotta
medn schnuaboat a bußl
aufs nokkade xicht drukkt
wau ma schee bett hod
haum da großmuatta iare schdaana
zom schmeazn aufkead und auf aamoe
hods wiida a bißl wos eßn kenna
wau ma schee bett hod
daun haums an xogt es bettn
hädn fattan fuan kriach grett
und foa d fremdn goaschegn weiwa
wau ma schee bett hod
hod se d mamma medn fottan fatrong
hods wiida grett med eam
noch fia wochn nixredn und aus seine säkk
fia r a weu kaa gööd mea außegschdiald
waun ma schee bett hod
is an da schwauns
ollaweu greßa woan unta da duchad
und hod wia da blizz
noch drei sekundn ocht
kilometta weid wek eigschlong
(oktober 1972)
(Erschienen in: Jetzt bist aufgwocht, AV-Presse, Heidelberg, 1973)
(wenn man schön gebetet hat
hat einem der großvater
mit dem schnurbart einen kuß
aufs nackte gesicht gedrückt
wenn man schön gebetet hat
haben die steine der großmutter
zu schmerzen aufgehört und auf einmal
hats wieder ein bisschen was essen können
wenn man schön gebetet hat
dann haben sie einem gesagt das beten
hätt den vater vorm krieg gerettet
und vor den fremden garstigen frauen
wenn man schön gebetet hat
hat sich die mama mit dem vater vertragen
hat wieder geredet mit ihm
nach vier wochen nichtsreden und aus seinen säcken
eine weile kein geld herausgeholt
wenn man schön gebetet hat
ist einem der schwanz
unter der tuchent immer größer worden
und hat wie der blitz
nach drei sekunden acht
kilometer weg eingeschlagen)
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