Sturznest - 2011-11-23 13:48

Wunderbares starkes Gedicht, sehr große Zeilen die ich gar nicht wiedergeben möchte, man kann ja das Gedicht lesen, da muss der hier in Mittelhessen nichts schlaues sagen, das kann er und will er auch nicht.
Großes Gedicht, ich sage es noch einmal, ist es nicht sonderbar, wie leicht einem der Tod fällt wenn man so etwas liest, allerdings wenn mans schreibt ist es schrecklich, fürcht ich.

e.a.richter - 2011-11-24 15:58

Lieber S., besten Dank für Ihr Lob. Ich habe dieses Gedicht hierherstellt, weil auch dafür der unerwartete Tod einer Frau der Auslöser war. Dazu einige Tage nach ihrem Begräbnis diese Notiz:

„Während des Verfassens mußte ich an A. denken, der vor Jahren 95jährig in Mexiko City gestorben ist. Vorher war er jedes Jahr hier, um die obligate Österreich-Reise zu machen. Er und seine Frau sind die einzigen jüdischen Flüchtlinge, von denen ich weiß, daß sie in ihr Herkunftsland regelmäßig zurückgekehrt sind. Von mehreren weiß ich, daß sie das vermieden haben (wie auch Joseph Brodsky nach seiner erzwungenen Ausreise nie wieder russischen Boden betreten hat). A.s Frau, inzwischen auch schon verstorben, hat danach an verschiedene Verwandte ein Kuvert mit seiner Asche geschickt. In meiner früheren Wohnung gibt es einen Balkon mit verschiedenen Topfpflanzen. Auf denen fand ich eines Tages feinen weißgrauen Staub vor.“
Sturznest - 2011-11-24 16:02

Das empfinde ich als Wunder, dass man Worte finden kann, das ist es nicht immer, aber hier ist so etwas passiert und sie schreiben es auf und es ist Poesie, ich danke ihnen sehr.

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