O-47 ETWAS FINDEN

Anonymität ergibt sich aus dem Medium, das sich anbietet:
irgendwo in der Ferne oder Nähe Bilder, Nachrichten,
gesammelt auf Festplatten, erwarten Zugriff.

Ich, der das tut, was Millionen Menschen tun,
auf der Suche nach etwas ganz anderem, hoffnungsvoll:
anderen Weg, anderen Anblick. Ganz selbstverständlich

aufgefordert zu Ausdauer, blitzschneller Enträtselung
von Zeichen, Erschließen von Kerntexten. Etwas finden
im Dickicht von Dingen, die ermüden, Aufmerksamkeit verzerren.

Hoffnung wie ein Beben beim Öffnen der Augen:
daß dieser Tag das gesammelte Etwas an Existenz erfahren läßt,
in dem auch, unverblümt, das Nächstliegende erscheint

(2005)

(Erschienen in: Obachter, Edition Korrespondenzen, 2007)

Freitag, 13.Juni 2014
Literaturhaus Wien, Zieglergasse 26a, 1070 Wien, 19 Uhr

Tamara Kamenszain (Argentinien)
Peter Waugh (Österreich/England)
Antonio Trujillo (Venezuela)

Lesung der Übersetzungen: Birgit Weilguny, Rafael Donadío

ÜbersetzerInnen: Petra Strien-Bourmer (Lesung: Birgit Weilguny), Cristina Rascón / Enrique Moya, Eva Srna

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„...Dies ist der Versuch eines komprimierten Familienromans, zugleich ein Reisebericht, der an einen Ort führt, wo die Kriegsschäden an den Menschen und deren Behausungen noch unverhüllt sichtbar sind. Lena und Stefan, von den gegensätzlichen Seiten der Geschichte kommend, unternehmen, sich zwischen Überlebenden und deren Nachkommen bewegend, einen Versöhnungsversuch...“ (Klappentext)

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