0071 - KURIER-ZEIT
coq d'or chez nous moulin rouge bb pigalle koralle orchidee feminabar
wieviele schier gleiten ab ins seitliche (unsichtbare) vergnügen
was liegt unterm schnee unsichtbar (seitlich?) vergraben
warum rutscht die masse auf dem pultdach (seitlich) nicht ab
vibrierende paare im licht das rot und violett rauscht (Wien)
einige können nicht schlafen in der unbarmherzigkeit des vergnügens
eiszeit zwischeneiszeit die eisgrenze wandert
dann tauwetter sprühregen auf den hängen hinter den weißen lidern
rauschen in den rohren (Saalbach) ohren (Wien) ständig
zeit vom KURIER nur mäßig beansprucht zwischenohropaxzeit
(mi.25.3.1970, saalbach)
(Blick ins Nebenzimmer: Nullo nullo 06)
Warum
„Coq d'or“ war damals eine Rotisserie wie jetzt, „Chez nous“ ist noch immer ein Nachtclub „im Herzen Wiens“, wie auch das “Moulin rouge“, “Pigalle“ liegt nicht weit davon entfernt im 2. Bezirk.
„BB“ existiert anscheinend nicht mehr.
„Koralle“ war ein bekanntes Tanzcafé im 9. Bezirk: „„Junge Leute studierten in der Koralle, Redakteure schrieben ihre Artikel lieber in der Koralle, als im Verlag der „Kleinen Zeitung“ in der Seegasse. Die Gäste konnten sogar auf Wunsch aus dem Kaffeehaus geweckt werden. Der Schriftsteller Leo Perutz war täglicher Gast (sehr heikel in der Farbskala seines Kaffees), zu den Besuchern der Diele gehörten Maria Eis, Werner Krauß, Franz Theodor Csokor, Eugen Roth, Oskar Werner etc.“ Es wurde 1978 geschlossen. Jetzt ist eine Bankfiliale dort.
„Orchidee“ ist eine Bar in der Schönbrunner Straße, gleich neben dem Orion Shop. Die „Feminabar“ befindet sich im 18. Bezirk.