D-26 HvK
HvK, schrägköpfiges Rotgesicht,
während ich in dem blutigen Bett
versinke, heftig winkend auftauche aus
dem Hitzepool hinter meinem Rücken.
Vorbei und unerkannt. Keineswegs ein offenes
Buch ist die Zeit. Unordnung schützt
den Boden. Schuhe marschieren einzeln
in verschiedene Richtungen, klappern
bewußt Möglichkeiten ab, schließen welche aus.
Socken als schwarzschwangere Fragezeichen?
Rot noch immer, reflektierend gestreckt,
das die Oberflächenschrift zerdellt.
Stiftechaos, die meisten keineswegs mehr schreib-
fähig. Trotzdem das Wort Paradies. Und gleich:
Paradeiser, Tomate, Österreich, Pina Colada
in einer hohlen Ananas. Salude, Seele!
ein erfüllbarer Traum. Aber Zeit, jetzt groß
geschrieben, und mehr: sonst ist nichts
lesbar; und von Vera nur era. Gekreuzte
rote Pfefferoni als H in Schüsseln. Tisch
in der Hocke über dem Monitor. Darauf,
wegen des Winkels, keineswegs mein Gesicht:
Findlinge, Erdbeben im unmöglichen Zimmer,
Glück im Fall, Verzücken, wortlos
(2000)
(Erschienen in: Das leere Kuvert, Bibliothek der Provinz, 2002)
"Im Netz der Wörter"
"Ein schonendes Buch. Es verschont den Leser, es erspart ihm die Mühe des Auslesens" - so beginnt das Vorwort. Sonst: an die 100 Essays mit Querverweisen. Fängt mit "Ach" an und endet mit "Zufall". Dazwischen kommen auch "Verzücken (Entzücken, zucken)", "Refrain", "Begierde" und "Schlüsselloch" vor.