FL-10 Fliege (Notizen)
Was ich vor vier Monaten hier auf dem Bildschirm sah, saß nicht ganz zufällig dort. Denn die Fliege ist ein Menschenfolgewesen und war schon vor ihm da. Die Zweiflügler, Mücken und Fliegen, gab es schon in der Trias-Periode der Erdgeschichte, vor 250 bis 200 Millionen Jahren, wogegen die Menschen-Vorläufer nur etwa 2 Millionen Jahre zurückreichen.
Fossile Fliegenfunde, also Abdrücke in Sedimentgestein, aus dem Eozän sind an die 50 Millionen Jahre alt und werden im Internet gehandelt. Inklusen, Einschlüsse in Bernstein, lassen jedoch das Insekt selbst naturgetreu erscheinen, wenn auch nur seine äußere, hauchdünne Hülle, die einen Hohlraum umgibt, alles, was im Kontaktbereich mit dem Harz erhalten blieb. So sind Beißwerkzeuge oder Facettenaugen, zum Beispiel von Fliegen, noch im Detail sichtbar.
Mehr als zwei Drittel dieser Inklusen sind Insekten, meist Fliegen, Mücken und Spinnen. Nicht selten kamen sie plötzlich, beim Fressen oder bei der Paarung, zu Tode, wie etwa eine häufig abgebildete Fliege, mit einer blutsaugenden Milbe auf dem Rücken.
Derzeit kennt man über 140.000 Zweiflügler-Arten, in 188 Familien und ungefähr 10.000 Gattungen zusammengefaßt . In Deutschland kommen etwa 10.000 Arten vor. Davon sind mehr als die Hälfte Fliegen-Arten.
Wäre ich ein Zahlenfan, würde ich mir sofort ausrechnen wollen, wie viele Fliegengenerationen die Menschheit begleitet haben. Eine Stubenfliege braucht zur Entwicklung vom Ei über die Made und Puppe nur sieben Tage.
(10. Dezember 2006, 18:46)