Ob ein Traum der Auslöser für dieses Gedicht war, weiß ich nicht mehr. Aber ich habe eine Menge realer Sturzerfahrungen. Die kann ich alle dieser fundamentalen, unerbittlich ablaufenden entgegensetzen. Sozusagen die schönste: in Ostia Antica stolperte ich auf einer leicht abschüssigen steinigen Fläche über eine herausragenden Ast. Ich hatte das Gefühl, ich würde abheben und kurze Zeit durch die Luft fliegen. Währenddessen sah ich, wie der Schreck einigen Schülerinnen, die in der Nähe standen, ins Gesicht fuhr. Sie stürzten auf mich zu, während ich schon auf dem Boden gelandet war. Ich stand bereits auf den Beinen, als sie mich angriffen, um zu verhindern, daß ich umfiel. Obwohl ich einen brennenden Schmerz auf den Knien und Handflächen spürte, bewegte ich meine Arme und Beine so, als wäre mir nichts passiert. Ich interpretierte den Vorfall auch so und stieg langsam, zittrig und den Gedanken an blutende Wunden wegwischend, die Stufen des teatro romano hinauf.
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„...Dies ist der Versuch eines komprimierten Familienromans, zugleich ein Reisebericht, der an einen Ort führt, wo die Kriegsschäden an den Menschen und deren Behausungen noch unverhüllt sichtbar sind. Lena und Stefan, von den gegensätzlichen Seiten der Geschichte kommend, unternehmen, sich zwischen Überlebenden und deren Nachkommen bewegend, einen Versöhnungsversuch...“ (Klappentext)