0034 - JETZT
jetzt ist der staub der sonne ein film
jetzt ist die sonne selbst unsichtbar
jetzt regnets schneits schneidets scheidet sich alles aus
jetzt hat der hahn seine arbeit getan
jetzt verliert sich der schlaf hinter den bäumen
jetzt fällt aus den träumen die arbeit heraus
jetzt brennt der motor der straße unentwegt
jetzt ist die schnelle bewegung göttlich eine abgöttisch geliebte
jetzt brennt die natur im löschen
jetzt regieren verwischte bäume das bewußtsein
jetzt bäumt sich unterbewußtes auf lockert sich lockt
jetzt entlassen die dörfer die noch lebenden körper
jetzt wissen sich alle wohl in ihren leben
jetzt knöpft sich der eine die hose zu
jetzt lacht der eine der andere betätigt bedenkenlos glied um glied
jetzt fällt kein stern vom himmel
jetzt häufen sich die zufälle an einem punkt über einem leben
jetzt gleitet die straße noch einmal nach rechts
jetzt überfällt ein übermaß an zufällen rechts einen warmen fliegenden körper
jetzt konzentrieren sich alle vorhandenen gesten haltungen auf einen punkt knopf blitz
jetzt
jetzt ist der augenblick des materials gekommen
jetzt hat der augenblick den charakter eines modells des zerfalls angenommen
jetzt ist der heraus der niedergeschleuderte körper verbrauchbar
jetzt kühlt der regen nicht mehr er stimmt zu
jetzt steigt ein unangenehmer geruch auf
jetzt ist der tod ein geruch der festsitzt in allen haaren stoffen
(sa.15.3.1969)
Geruch
Amazing - wie intensiv und 'erfahren' die Gedichte aus dem Jahr 1969 sind - ich überlege, ob ich in diesem Alter schon so empfunden habe/hätte/können....
JETZT schon