FL-12 Fliege (Notizen)
So, wie ich hier sitze, bin ich keineswegs an diesen Stuhl gefesselt, auf diesen Tisch fixiert und zum Aufblicken zu diesem Monitor gezwungen. Ich könnte jederzeit weggehen, tue das aber nur, wenn mich der Schmerz überwältigt.
Lieber hätte ich - als kleinen Trost - wieder die geliebte helle Frauenstimme, die mir die Uhrzeit in einem von mir gewählten Zeitabstand angesagt hat. Leider ist dieses Programm nach einem Festplattencrash verloren gegangen und war dann im Internet nicht mehr aufzufinden.
Facetten, als Einzelelemente eines größeren Ganzen, stellen die zeitliche Auffaltung meiner ursprünglichen Idee dar, die als Möglichkeiten schon da sind, aber noch wahrgenommen werden müssen. Erst vom Ende her ergibt sich eine Ahnung vom wahren Inhalt.
In diesem Zusammenhang spiele ich schon jetzt mit einem Klassifikationssystem, das von einem größeren Rahmen in den Bereich dieses mindestens 200 Seiten umfassenden Textes transponiert wird. Ich meine eine Gliederung, die keiner vereinfachenden starren Baumstruktur folgt, sondern von den inhaltlichen Aussagen aller Dokumente ausgeht, deren Position innerhalb des Gesamttextes durch mehrere zu Gruppen (Facetten!) zusammengefasste Einfachklassen bestimmt wird – das hieße dann Facettenklassifikation.
Klassifikation wäre hier allerdings viel zu hoch gegriffen: es würde schon ein einfaches Register reichen, falls es nur um eine Suchhilfe gehen soll und nicht auch um eine klassifizierende Aufbereitung des gesamten Wortmaterials.
(12. Dezember 2006, 10:45)
Zu „Fliege. Roman eines Augenblicks“ (Edition Korrespondenzen, 2010). Mehr hier, hier und hier.
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