Montag, 21. März 2011

0037 - LICHT

nein nicht die rose bewegt sich sondern das licht
baumelnd kratzend grünes blattstengellicht
grüner lichthimmel der aufreißt barockes dreieck apotheose der kotbraunen felder
anthropomorph apostase a posteriori: hier herrscht jetzt die kraft des stärkeren
der stärkere gibt nicht nach er stellt ihnen ein bein er zieht ihnen das fell über die ohren
er spuckt ihnen in ihren schlund
der stärkere bewegt auch das licht es sind laserstrahlen

was wie ein gießkännchen ausschaut hat die potenz einer riesigen kanne
harmloser regen auf harmlose felder zu harmloser zeit
wärs samenwasser würd die welt an einem solch gleichgültigen morgen explodieren
schössen nicht die lichtblätter der rose auseinander
schössen nicht die lichtstengel in die breite höhe
schwölle nicht die lichtstraße zu unüberwindlichen lichtbuckeln die hügel
börsten die dörfer städte wüchsen ineinander & in den lichthimmel

du & ich wir sind zu schwach
wir sind zu schwach & durchlöchert luftlöcher a posteriori
wir haben das licht gefangen durch nichts als unsere nichtigkeit
die berstenden hügel verbergen aber plötzlich das licht
unsere bewegungen werden unkontrolliert das aufreißen reißt uns mit
das panorama saugt uns ein all unser licht: panoptikum paradox panphobie

eine sammlung das sehen betreffend meist wachsfiguren
das wachs in den ohren nützt nichts es schmerzt
das kratzen & reißen zehntausendmal verstärkt trotz des wachsens
sie wollen sich wirklich vor allen äußeren vorgängen verstecken
das blecherne baumelnde eigensinnige licht ist auch innen
weder du noch ich sind befreit a posteriori
weder dein samen noch meiner

weder dein name noch meiner unterbricht übertrifft die korpuskeln
unwahrscheinlich viele getroffene gefällte
mir ist als wär die erde fleisch als brodelte alles
mir ist als wär der kotbraune moder eine riesige gärung zusammengärung
denn auch der lichthimmel gärt
doch weder dein sehen noch meines ist dem allen gewachsen
was wächst ist die angst von allen seiten heran sichtbar braun oder grün

(do.17.4.1969)

(Blick zum Nachbarn: head fund 02.)

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Free Text (1)

Dieses Weblog wird hier archiviert.

Archiv (ab 1967)

Lyrikbände:

Der zarte Leib

Friede den Männern

Das leere Kuvert

Eurotunnel

Obachter

Schreibzimmer

Romane:

Die Berliner Entscheidung

Originalverpackt oder mit Widmung über e.a.richter(ett)gmx(punktt)at erhältlich.

„...Dies ist der Versuch eines komprimierten Familienromans, zugleich ein Reisebericht, der an einen Ort führt, wo die Kriegsschäden an den Menschen und deren Behausungen noch unverhüllt sichtbar sind. Lena und Stefan, von den gegensätzlichen Seiten der Geschichte kommend, unternehmen, sich zwischen Überlebenden und deren Nachkommen bewegend, einen Versöhnungsversuch...“ (Klappentext)

Fliege. Roman eines Augenblicks

Aktuelle Beiträge

0126-1b A KIND OF DEPARTURE
the lady of the house speech-impaired since an incomprehensible...
e.a.richter - 2015-12-30 07:09
0126-1a AUCH EIN ABGANG
die gnädige frau sprachgestört wohnt sie seit einem...
e.a.richter - 2015-12-26 03:43
0107a - THE TEACHERS
the teachers leave the school the prettiest teacher...
e.a.richter - 2015-12-23 21:27
DT-001 FETISCH
(YVONNE) ihre weiße Bluse steif, ein Fetisch, der...
e.a.richter - 2015-12-21 12:12
DZL-18 DAS BETT
das Bett, das alles verraten wollte und nichts verriet:...
e.a.richter - 2015-10-07 04:22
DZL-17 PUPPI
was zu sehen ist, in einzelne Stücke zerlegen; alle...
e.a.richter - 2015-06-02 08:44
DZL-01 WIR GLAUBTEN AN...
wir glaubten an das Blut. Dieses Wir ist mit Vorsicht...
e.a.richter - 2015-05-07 13:59
DZL-02 MEIN PATTEX
mein Zauberer hieß nicht Pattex, nicht Expatt. Er lebte...
e.a.richter - 2015-05-07 13:58
DZL-03 DER ZARTE LEIB
Zartleibigkeit wird vermißt, auch intensive Zartlebigkeit....
e.a.richter - 2015-05-07 13:56
DZL-04 - ZU MEINER ZEIT
zu meiner Zeit war gar keine Zeit. Die Zeit hatte sich...
e.a.richter - 2015-05-07 13:55
DZL-06 IN DIE HÖHE SINKEN
schwierig zu lesen: Er begriff seine Geschichte. Blatt...
e.a.richter - 2015-05-07 13:53
DZL-07 TISCHLERPLATTE
mein Vater, Tischler, hatte keine Tischlerplatte, er...
e.a.richter - 2015-05-07 13:52
DZL-08 GOLD, GLANZ, HEITERKEIT
sie sagt, ich bin älter als mein Vater, als er zu...
e.a.richter - 2015-05-07 13:51
DZL-09 WIR GLAUBTEN AN...
wir glaubten an das Blut. Dieses Wir ist mit Vorsicht...
e.a.richter - 2015-05-07 13:51
DZL-10 BRAUTMASCHINE
ein Mann braucht nur eine Wand und eine Braut. Er braucht...
e.a.richter - 2015-05-07 13:50
DZL-11 SCHWIMMERIN
wenn sich das Tor geöffnet hat, fährt allen in ihren...
e.a.richter - 2015-05-07 13:50
DZL-12 FRESSEN UND WUCHERN
Gedichte zu fressen ist nicht meine Sache. Ich lese...
e.a.richter - 2015-05-07 13:49
DZL-13 KONTROLLE VERLIEREN
Kontrolle verlieren, im Nebenraum, wo alles aufgetürmt...
e.a.richter - 2015-05-07 13:49
DZL-14 MUNDSCHUTZ FÜR...
es begann mit strahlenden Augen, auf einer Schnitzerei...
e.a.richter - 2015-05-07 13:48
DZL-15 JUNGE FRAUEN...
dem kleinen Mann macht die Situation einen Gefallen: zwei...
e.a.richter - 2015-05-07 13:48

Free Text (2)

Free Text (3)

Archiv

März 2011
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 

Suche

 

Status

Online seit 5057 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2016-01-06 11:08

Credits


A Roma etc.
Das leere Kuvert
Der zarte Leib
Detonation und Idylle
Die Berliner Entscheidung
Erste Instanz
Eurotunnel
Fliege (Notizen)
Friede den Männern
Jetzt
Licht, Schatten
Namen
Obachter
Pessimismus & Erfahrung
Schreibzimmer
Stummfilmzeit
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren