Iris2002 - 2011-03-22 20:28

Anhalten

klingt gut - fast faustisch ;) - aber ein *bissi* später - vielleicht 2.Mai?? Das ist doch ein schönes Datum ;) und da hat sich auch schon frühlingsmäßig einiges getan - und das Zitronenbäumchen von einem anderen blog'bewohner' hier kann ungehindert draußen stehen - und meines wird dann auch schon draußen sein und seine 3 Minizitrönchen noch ein bisschen größer werden lassen, bevor sie andächtig geerntet werden...
Ja, und das alles lässt natürlich die gewaltigen 'Licht'-sätze völlig außer Acht - sie sind mir aber auch wirklich zu zerstörerisch - was steht dahinter, wenn man Licht als zerstörerisch empfindet? Doch nicht etwa Atomblitz-Assoziationen? Sonst fällt mir gar nichts ein, das diese Kategorie für Licht rechtfertigen würde... Bin schon wieder ratlos :(

e.a.richter - 2011-03-23 19:33

„Am Anfang war das ...“ – also alles Gute, schließlich Braune und Grüne, in dem nicht nur Zitronenbäumchen als Frühlingsvorboten gedeihen. Ich kenne die Gefühle von damals nicht mehr; aber die Sätze sind authentisch in dem Sinn, das sie meiner damaligen Poetologie entsprechen: der Atem beherrscht Leben, gibt den Rhythmus vor; scheinbar harte Brüche verschärfen den Sinn; auch eine senkrechte – unlateinische - Lesart soll mitbedacht werden.

PS: Wenn du mit „Licht“ gleich auch „Atomblitz-Assoziationen“ verbindest – warum nicht? Es gab in den 50er und 60er Jahren in allen Medien ästhetisierende Abbildungen von „Atompilzen“. Ich habe viele gesehen – warum sollen diese – und die während des Kalten Kriegs ständige Atomkriegsgefahr – damals, als ich das Gedicht geschrieben habe, nicht mitgeschwungen haben? Auch wenn ich jetzt das Wort „Atom“ lese oder höre, assoziiert es sich schnell mit „Blitz“ und mit „Bombe“.
e.a.richter - 2011-03-23 21:13

„Es gibt nur eine Möglichkeit, das Gleichgewicht im Alltagsleben zu bewahren und der Krise standzuhalten: an das grüne Gras zu glauben, wenn es vor unseren Augen aus der verbrannten Erde zu sprießen beginnt, und sich nicht verzweifelten Vorstellungen hinzugeben, solange nichts Ungewöhnliches geschieht.“ (Kenzaburo Oe, Hiroshima-Notizen)

(Dieses Zitat stammt aus dem Aufsatz „Hiroshima – Ein Gespräch über Bäume“ von Leopold Federmair.)

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