Die Berliner Entscheidung

Freitag, 4. Januar 2013

DB-57 (22) (Mongo)

Mongo.

Klar vor Augen sei ihm aber noch die Szene, wie er sich einen 5 kg-Sack Knoblauch gegen den Widerstand des Mädchens erstanden habe: Selbst im Traum sei er von dem Gedanken verfolgt gewesen, hier gebe es Knoblauch nur alle zwei Jahre und dann nur in winzigen Mengen.

Mongo.

Dann habe er sich allerdings verirrt, sei rauf und runter gefahren, doch die Treppe habe kein Ende gehabt, und vor ihm mit seinem Knoblauchsack seien alle Leute geflüchtet, er habe sich ständig über die Augen wischen müssen, was das Falscheste war, was er tun konnte.

Jetzt ist kein menschlicher Laut mehr zu vernehmen gewesen, flüstert Götz, nur das Geräusch der rasch rollenden Treppen, wobei diejenige, auf der ich gestanden bin, sich immer schneller, mit immer schnellerem Knacken hinunterbewegt, ein immer stärkeres Rauschen erzeugt hat, bis dann plötzlich Stille eingetreten ist und mich das Gefühl erfaßt hat, ich würde schweben, hinunterschweben, den Knoblauchsack an die Brust gepreßt, immer mehr aus allen Poren schwitzend - lautlos bin ich dem Erdmittelpunkt entgegengesunken.

Mongo.

Götz zündet sich eine weitere Zigarette an. Und Stefan starrt auf seine rote Lena, die ihm noch weiter unter den Tisch gerutscht erscheint, während er ein Gläschen Schnaps nach dem andern in sich versiegen spürt, gerade die richtige Wärme erzeugend, um das Auftauchen der Phosphoreszierenden Frau - falls sie ihr Versprechen auch einhält - ertragen zu können.

Verirren.

Wer von der Richtigkeit seines Wegs überzeugt ist, behauptet Götz, genießerisch an seiner Zigarette saugend, der kommt auch nicht um, der kehrt heim. Er habe sich einmal mit Freunden in der Hohen Tatra verirrt, die Gruppe jedoch retten können, weil er an einer Wegkreuzung hundertprozentig sicher gewesen ist, der richtige Abstieg sei links, nicht rechts. Mit denen, die sich ihm angeschlossen hätten, habe er die lebensrettende Hütte gefunden und dann auch noch die restlichen Kameraden herunterholen können.

Weg und Ziel.

Die Abweichung vom Weg, sagt Götz, das Aus-den-Augen-Verlieren-des-Ziels. Die Angst vor den Mühseligkeiten des Wegs, die Zweifel an der Richtigkeit des Wegs. Die Zweifel an der Richtigkeit des Ziels. Das Wagnis, das als Wagnis bestehen bleibt, auch ohne Weg und Ziel.

Weg könne auch heißen Lebensweg, und da müsse er sofort an seinen Freund Rolf denken, der viel weniger Glück gehabt habe als er: Als begleitender Kameramann eines Bergsteigerteams im Kaukasus hat er mit diesen die Orientierung verloren. Man hat unter einem Felsüberhang Unterschlupf gefunden und sich unter einer Plache zusammengekauert, wobei Rolf am äußersten Rand seinen Platz gehabt haben muß, weil ihm, ohne daß er es merkte, der linke Fuß abgefroren ist.

Dabei ist es aber nicht geblieben: Der zweite Fuß ist dem Rolf beim Verladen eines Findlings in der Nossentiner Heide zermanscht worden; so, mit dem Mus im Schuh, ist er bis zur nächsten Ortschaft gewankt, wo dann das Schicksal in Form einer Krankenschwester zugeschlagen hat. Sie hat ihm durch ihre inbrünstige Pflege alle Lust auf Abenteuer jeglicher Art gehörig ausgetrieben, ihn umgepolt in Richtung Ehe, Seßhaftigkeit, Kleben an einem Fleck, Zuspecken, gegenseitigem Bekochen.

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Seitenblick: B-12 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

Mittwoch, 2. Januar 2013

DB-56 (22) (Mongo)

Mongo.

Das ist vielleicht mongo, sagt er und bleckt die Zähne. Mongo, nach einem chilenischen Comic aus den fünfziger Jahren, fügt er hinzu, von ihm aufgegriffen auf Anregung durch einen chilenischen Flüchtling, der den Alexanderplatz so nannte, weil er ihn an die Darstellung zukünftiger Städte erinnert hat. Mongo, das ist die Haltung, die eine solche Stadt hervorbringt, ein Wohnkästchen neben und über dem anderen, eine Menschenschachtel neben und über der anderen.

Götz greift nach einer Mappe im Regal links neben ihm und holt eine Zeichnung heraus, die die Dehnbarkeit dieses Begriffs demonstrieren soll. Ein grünschwarzes Menschenmonster - auch das ist mongo. Mongolisch, mongoloid. Wer ist hier nicht mongo, wir alle sind mongo, auch ich bins, wenn ich so etwas anfertige.

Er zeigt eine von ihm entworfene Postkarte: Rotes Herz hinter grauem Gitter; darüber der Text: Ein herzhaftes 1983. Mongo bin ich aber auch, weil ich zu feig war, es zu verschicken, damit ich keinen Ärger bekomme. Er blickt zu Beate: Und du bist mongo, weil deine Familie mongo ist.

Ärger.

Götz dämpft seine Zigarette im leeren Schnapsglas vor ihm kraftvoll aus. Bevor sie bei der Frau König eingezogen sind, sagt er, ist er mehrmals hier herumgegangen, um die Leute zu fragen, wie denn das Wohnen in der Gegend sei. Dabei ist er an ein älteres Ehepaar geraten, das sofort aggressiv reagiert hat. Die Frau habe die Handtasche gegen ihn erhoben, der Mann habe sich nicht ausreden lassen, er sei ein ZDF-Reporter und wolle die Leute zu Aussagen über die hiesige Umweltverschmutzung erpressen. Wenn das nicht mongo ist!

Traum.

Er habe - im Traum - einen Antrag für eine Reise nach West-Berlin gestellt. Ein S-Bahn-Fahrer habe ihn aber, bevor irgendeine Antwort eintraf, mehrmals nach drüben mitgenommen, sozusagen auf Probe.

Einmal bin ich in einem riesigen Kaufhaus gelandet, sagt Götz, im KADEWE, und staunend und völlig euphorisch an den vollgefüllten Regalen vorbeigezogen, von einem Stockwerk zum anderen, und immer noch dieses Überangebot, diese Unmenge verschiedenster Waren, bis in den letzten Winkel. Schließlich habe ich in der Käseabteilung haltgemacht und mich nicht satt sehen können an den mehr als hundert Sorten aus Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Österreich, Westdeutschland, Holland und Dänemark.

Bei einer Selbstbedienungskassa in der obersten Etage habe ich eine Portion BULEX verlangt, in der Meinung, das sei etwas völlig Exotisches, das sei ein von mir irgendwann erfundener Markenname für eine himmlische Speise, die ich mir ausgedacht habe. Ich habe mich setzen müssen - auf meine eigenen Unterarme, denn Sitzgelegenheiten hat es keine gegeben -, und die Verkäuferin hat mir mit der größten Selbstverständlichkeit eine riesige Portion BULEX über die Theke gereicht, wobei ich mich nachher nicht mehr erinnern konnte, woraus das Gericht eigentlich bestanden und wonach es geschmeckt hat.


(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Seitenblick: B-13 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

Sonntag, 30. Dezember 2012

DB-55 22 (Von diesem Gemisch)

22

Von diesem Gemisch aus düsterer Leidensgewißheit und Stolz auf das Anderssein, das diese Leiden jederzeit von neuem am eigenen Leib verspüren läßt, schlägt die Stimmung um in eine Silvesterbewältigungsmanie, gegen die Stefan im Moment nichts einzuwenden hat. Wenn ein Schlußpunkt gesetzt werden muß, droht auch ein Neubeginn.

Stefan hat vor, am Tag des scheinbar neuen Anfangs der noch nicht beglichenen alten Schuld zu gedenken. Er wird mit Lena nach Sachsenhausen fahren, um dort zur Ehre des ermordeten Großvaters von Beate dessen Kraft neu zu beleben, die Selbstverständlichkeit seines Widerstands.

Plötzlich kreischt Sascha und boxt Boris blitzschnell mit frechem Grinsen in die Rippen, worauf dieser seine flache Hand auf den Hinterkopf seines Bruders fallen läßt, sodaß er mit der Nase auf der Tischplatte anschlägt und danach blindwütig mit den Fäusten gegen die Brust von Boris trommelt, bis Götz dazwischenfährt, den Jüngeren an sich reißt und in die Höhe hebt. Er schüttelt ihn, bis aus der Schüttelbewegung ein Kreisen, ein Auf- und Abflattern des Kindskörpers geworden ist, von dem die Tränen in weitem Bogen wegfliegen, sodaß sich Boris mit theatralischen Beschwörungsgesten vor ihnen zu schützen versucht.

Ohne Rücksicht auf seine Gäste zu nehmen, poltert Götz mit den Kindern durch die Wohnung, bis auf einmal Ruhe einkehrt und Götz, zurückkommend, verkündet, er habe die beiden mit dem Versprechen, sie rechtzeitig zu wecken, zum Niederlegen überreden können.

Nachdem kurze Zeit nicht entschieden ist, was diese zwei Paare nun bis Mitternacht in der Sitzecke des Wohnzimmers miteinander anfangen sollen, reißt Götz die Initiative an sich und tischt Schnaps, Kaffee und Kuchen auf.

Dann setzt er sich neben Beate, anfangs kerzengerade, zur Feier des Tages rauchend, westdeutsche Roth-Händle, und weist auf seinen grünen Nickipullover, wie die Zigaretten ein Geschenk seiner Schwiegereltern, was ihn keineswegs mundtot macht, nicht einen einzigen Augenblick.

Stefan stellt sich eine Selbstauslöser-Blitzaufnahme von einer sechzigstel Sekunde Dauer vor.

Götz hat seine Hand in der Höhe seiner Lippen, verwischt, sodaß man nicht feststellen kann, ob er spricht oder nicht; neben ihm in etwa eineinhalb Meter Abstand seine mit dem Strickzeug klappernde Frau, der die schwarzen Haare vom Mittelscheitel aus strähnig übers Gesicht fallen, den Mund so verzerrt, als ob sie ständig das Blut von ihrer aufgerissenen Unterlippe in sich hineinsaugen würde, damit es niemand bemerkt; daneben Stefan selbst, in seinem schwarzen Hemd, die Rechte mit dem Ellbogen auf die Tischfläche gestemmt, mit der nach außen gewendeten Faust den Kopf, der dadurch nach hinten gekippt erscheint, abstützend; und Lena, mit teils rosigen, teils schattendunklen Ohren, in rotem Pulli, roten Jeans, fast unter den Tisch gerutscht, als säße sie auf der äußersten Kante eines weichen Fauteuils; und hinter Götz und Beate der fünffache Bogen der Rückwand eines Doppelbetts, bedeckt mit wolkiger Nußfurnier, von Götz hier unter einem schmalen Brett mit Büchern und Mitbringseln von der Ostsee eingepaßt.

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Seitenblick: B-11 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

Freitag, 28. Dezember 2012

DB-054 (21) (Beate kann nicht mehr sitzen)

Beate kann nicht mehr sitzen, weil sie das Kreuz schmerzt. Du siehst eine Frau sich ans Bücherregal lehnen, an deren Körper ein dünner, weißer Pulli und eine rote, schlabbrige Hose hängen, die darunter so mager ist, daß sie mich, als sie gestern abend nackt und triefend aus dem Bad zum Telefon in ihr Zimmer gelaufen ist, sofort an gewisse Abbildungen erinnert hat, auf denen nur hohläugige Gerippe zu erkennen sind.

Sie müßte zusammenbrechen, aber die Begeisterung für den Großvater scheint sie zu stärken. Im Brief seines alten Genossen wird ihm große Denklust zugesprochen, sagt Beate. Die Grundlagen dazu hat er aus statistischen Jahrbüchern und dem Handelsteil der bürgerlichen Presse entnommen. Seine Reden hat er nicht mit Zoten, sondern mit geistreichen Wortspielen aufgelockert.

Immer korrekt gekleidet, aber persönlich anspruchslos, hat er die Fadenscheinigkeit seiner Hose zum Wahlspruch erhoben: In dieser Hose werden wir siegen! Zuhause hat seine Frau das Regiment geführt. In die Erziehung seiner beiden Töchter hat er nicht eingegriffen, was mein Vater (also Oskar) nicht anders gemacht hat.

Trotz aller Aufgeschlossenheit seien sexuelle Dinge als Gesprächsthema tabu gewesen. Obwohl theoretisch monogam, habe der Großvater, darin siegreicher Nebenbuhler des Briefschreibers, zwei Freundschaften parallel zur Ehe weitergepflogen: einerseits in Form von gelegentlichen Stelldicheins mit einer schönen polnischen Schauspielerin, der er stets ein Souvenir zu hinterlassen pflegte; andererseits in Form von fast täglichen Besuchen bei seiner Leipziger Jugendliebe, die ihm 1935 nach Duisburg gefolgt sei und nach seiner Verhaftung Selbstmord begangen habe.

Beates Großvater ist zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt worden und I944 nach Auschwitz und dort sofort ins Gas gekommen. Damit ist er jedweder Kritik entrückt, lebendig als beispielhafte Energie.

Genauso unangreifbar erscheint mir mein Vater: Denn wenn er die Tatsachen seines Lebens so lang überleben und bewältigen konnte, kann ich ihm keine Schuld geben an den Tatsachen meines Lebens. Alle meine Vorwürfe gegen ihn haben sich als lächerlich, kleinlich und nichtig erwiesen, sind in sich zusammengesackt in Anbetracht des Umstands, daß er ein Leben wie im Buche geführt hat. Das macht ihn unverletzbar, bei allen berechtigten Vorwürfen, schuldlos in jedem Fall.

Unterm Strich kommt für mich der Zwang heraus, alle Schuld auf mich zu nehmen, so als ob ich bereits mit einer Schuld geboren worden wäre, als ob meine Geburt die größte Schuld gewesen sei.

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Seitenblick: B-10 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

Mittwoch, 26. Dezember 2012

DB-053 (21) (Beate wendet sich wieder dem Sockenstopfen zu)

Beate wendet sich wieder dem Sockenstopfen zu, fährt aber in ihrem Bericht über den Großvater fort. Je mehr sie sich mit dem Material beschäftige, desto mehr könne sie sich mit der Position der KPO identifizieren: gegen die Sozialfaschismustheorie, gegen den Trotzkismus, gegen die Hegemoniebestrebungen der KPdSU und der Internationale, gegen den Personenkult.

Du siehst, in Beate habe ich (erstaunlicherweise über die Grenzen des Systems hinweg) eine Art Leidensgenossin: Um nicht vom Geschichtsstrom mitgerissen und weggeschwemmt zu werden, hat sie sich einen kleinen Zufluß, der schon längst versiegt war, als Quelle ihres Selbstverständnisses ausgesucht. So kann sie geistig bestehen, Widerstand leisten, auch gegen ihren Vater, und dieser läßt sich sogar als Zuträger einsetzen.

Es gibt in ihrer Familie sichtlich beide Traditionen, das Mitschwimmen und den Widerstand, und Beate hat das Mitschwimmen zunehmend verweigern können, vor sich ein Vorbild, das sie noch dazu in einem nahen Verwandten finden konnte. Sie kann sich auf eine scheinbar verlorengegangene Position berufen, kann ihren Großvater im Widerstand gegen ihren Vater einsetzen, zugleich aber die Vorteile seiner politischen Stellung ausnutzen.

Die Gruppe des Großvaters, setzt Beate fort, sei im November I936 von einem Gestapo-Spitzel, einem ehemaligen KPD-Linken, verraten worden, der im Prozeß auch den Hauptbelastungszeugen abgegeben habe. Dabei hätten alle Angeklagten zwar ihre Schuld im juristischen Sinn, nicht aber im moralischen anerkannt.

Beate zieht den Brief des Freundes ihres Großvaters aus einer roten Mappe und legt ihn vor Stefan hin, der ihn aufmerksam studiert. Der Freund habe Bedenken gehabt, weil er das Ansehen des Großvaters mit (wie er es nannte) zwielichtigen Details nicht beschmutzen wollte.

Sie lacht verhalten. Er habe jedoch eingesehen, daß die Wahrheit schwerer wiege als die persönliche Rücksichtnahme, noch dazu auf einen Toten; daß eine wohlüberlegte und durch Zeugen belegbare Geschichtskorrektur wichtiger sei als das opportunistische Zukleistern der noch nicht zerstörten Quellen.

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Seitenblick: B-09 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

Sonntag, 23. Dezember 2012

DB-052 21 (Aus meinen Selbstdarstellungen)

21

Aus meinen Selbstdarstellungen kennst du ja Stefans Übertragungsmechanismen schon zur Genüge. Meine Herkunft, mein notgedrungener Familiensinn, meine zwanghaften Distanzierungsversuche faszinieren ihn. Er wartet immer auf Augenblicke, in denen etwas vom Geheimnis, das jede Person meiner näheren Verwandtschaft anscheinend umgibt, ans Licht kommt. Er stellt gern enthusiastische Fragen und ist enttäuscht, wenn die Antworten weniger enthusiastisch ausfallen oder überhaupt verweigert werden.

Stefan ist ein Nachgeborener, der dies nicht als Glück, sondern als Nachteil auffaßt, als einen Makel, der seine Phantasie immer um die Zeit vor seiner Geburt kreisen läßt und ihn mit Menschen verbindet, die von ihr gezeichnet sind.

Daß seine Familie nicht belastet ist, scheint ihn nicht zu beruhigen. Manchmal kommt es mir vor, als würde er sich ihrer schämen, weil sie höchstens Mitläufer aufzuweisen hat. Dabei ist er selbst zum Mitläufer einer Überlebenden der zweiten Generation geworden, die seinen künstlich vertieften Wunden, seinen manchmal vehement vorgetragenen Selbstvorwürfen häufig viel zuwenig Beachtung schenkt.

Jetzt gerät ihm Beate zwischen die Fänge, die am Tisch in der Bücherecke des Wohnzimmers sitzt und die Socken ihrer Kinder stopft. Sie gibt bereitwillig Auskunft über ihre Arbeit, und Stefan kriecht in sie hinein, saugt sie aus, läßt nicht locker, bis er alles erfahren hat, was sie über ihren Großvater mütterlicherseits, also den Schwiegervater Oskars, weiß. Der sei im Rheinland als Funktionär der KPD tätig gewesen, bis es dann Ende der zwanziger Jahre zur Abspaltung einer kleinen Splittergruppe alter, erfahrener Kader, die sich Kommunistische Partei Opposition nannten, gekommen sei.

Sie habe eine ihrer Tanten, die in der BRD lebt, auf seine Spur gesetzt, worauf sie ihr eine Kopie der Akten des Prozesses, der schließlich gegen ihn und seine Freunde geführt worden sei, und der Urteilsbegründung habe besorgen können. Ebenso habe ihr Vater zu einer Erweiterung des Wissens beigetragen, indem er ihr die Antworten eines noch lebenden Freundes des Großvaters auf einen von ihr erstellten Fragenkatalog aus Genf mitgebracht hat, die einzige Quelle zur Rekonstruktion von persönlichen Details.

Obwohl ihr Großvater wie viele der anerkannten Leitfiguren und Helden ein Opfer der Nazi-Herrschaft geworden sei, habe man seine Verdienste nie offiziell gewürdigt. In der Schule sei über die Mitglieder der KPO immer nur als Verräter und Kapitulanten gesprochen worden, was sie selbst einmal auch geglaubt habe. Wie ihre Mitschüler habe sie diese noch schlimmer als die Sozialdemokraten einzustufen gelernt.

Inzwischen sei sie aber zur Auffassung gelangt, ihr Großvater habe die Situation damals im Gegensatz zur offiziellen Parteilinie richtig eingeschätzt, besonders 1927, wo die KPD eine eigene Gewerkschaft gründen wollte, während die KPO für den Verbleib in der alten gewesen ist.

Beate legt das Nähzeug weg, erhebt sich, will uns etwas zeigen. Sie kommt mit einigen Schriftstücken aus dem Schlafzimmer zurück und breitet sie auf dem Tisch neben den Socken aus.

Die Anklage. Sie sei ungewöhnlich ausführlich in ihrer Begründung, sodaß daraus die Grundzüge des Lebens ihres Großvaters sichtbar würden. Er habe sehr rege für die KPO gearbeitet, Versammlungen in den Ortsgruppen des Bezirks Niederrhein abgehalten und die meisten Funktionäre persönlich gekannt. Die Anklage bezichtige ihn, vor der Wahl Ende Juli 1932 den Saalschutz für eine kommunistische Wahlveranstaltung organisiert und dazu einem Mitangeklagten eine Pistole übergeben zu haben. Deshalb sei er von Mai bis Dezember 1933 inhaftiert gewesen.

Als im darauffolgenden Jahr mehrere Funktionäre der KPO festgenommen worden seien, habe er sich für eine Wiedervereinigung mit der KPD eingesetzt, jedoch den demokratischen Zentralismus als in der Illegalität undurchführbar abgelehnt.

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Blick zum Nachbarn: B-08 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

Samstag, 22. Dezember 2012

DB-051 (20) (Die Ehrlichstraße ein Stück rauf)

Die Ehrlichstraße ein Stück rauf, immer bedacht, den Platten in der Mitte des Gehsteigs zu folgen, um dann von der Liepnitzstraße aus den Seepark zu betreten, der gerade umgestaltet wird.

Gegen den Widerstand der Bevölkerung, besonders der Kinder, wie Beate vorhin in der Küche gesagt hat, während sie das von Götz für sie vorbereitete Frühstück eher lustlos hinuntergeschlang, um sich dann die Kleiderschürze umzubinden und systematisch die Küche zu putzen, den Kühlschrank, die Kästchen, die Küchentür, und das mit einer Genauigkeit, einer Inbrunst, die die Aussagen ihres Ehemanns Lügen straft.

Hinter den neuen Betonspielplätzen baut sich eine lange Mauer auf, die die Trautenauer Straße vor einer Möbelfabrik abgrenzt. Dort verläßt Stefan den Park, um quer durch die Siedlung Wuhlheide zu einem Wäldchen vorzudringen, das vor allem aus Birken und Fichten besteht.

Der dritte Akt hat sich verzögert, der Regisseur ist auf die Bühne getreten, um Kritik am Theater zu üben.

Stefan wehrt sich nicht, daß er nur atmen und gehen muß. Währenddessen Fragmente eines Streitgesprächs zwischen dem handelnden Helden und dem seinen Text ihm verschreibenden Regisseur.

Stefan muß die würzige Luft des letzten Tags dieses Jahrs bewußt ein- und ausatmen, angesichts der Tatsache, daß morgen - im neuen Jahr - bereits ein anderer Wind wehen wird. Und er muß diese Bäume betrachten, als wären sie die letzten Bäume seines Lebens: diese weißen Birkenstämme, ihr feines Geäst, und dazwischen die niedrigen, immergrünen Fichten, hinter denen plötzlich rechts vom Weg sich ein Zaun abhebt, ein umgittertes Areal, auf dem etwa zwanzig Militärfahrzeuge abgestellt sind, von einem Turm aus von Soldaten bewacht.

Beim geöffneten Tor stehen einige ihrer Kameraden herum, fünf oder sechs formieren sich zu einer Reihe und marschieren auf das Kommando des ersten über den Waldweg in Richtung Dunckerstraße, wobei sie an dem sie musternden Stefan vorbeimüssen: sehr junge Burschen mit asiatischen Gesichtern unter den zurückgeschobenen Helmen und hervorquellenden schwarzen Haaren, ihre Augen nur kurz und scheu in Richtung Stefan drehend.

Der Held kritisiert den Realismus des Autors: Daß er einen verantwortlichen Genossen in ein solches Licht setze, sei lebensfremd, unnatürlich. Der Regisseur verteidigt den Autor mit dem Hinweis, daß er mit Genehmigung des Amtes für Literatur ausnahmsweise einen negativen literarischen Typ vorführen wollte. Der Held kritisiert das Träumertum des Autors und setzt dagegen die genaue Berechnung von Aufwand, Mittel und Wirkung.

Stefan berechnet nichts, blitzartig stellt sich die Erinnerung an eine Erzählung seiner Mutter ein - der Regisseur lächelt, der Held tobt -: Beim Einmarsch der Russen ist Stefans älterer Bruder noch nicht einmal ein halbes Jahr alt gewesen. Die Mutter hat aus irgendeinem Grund einen Kochlöffel in der Hand, als die Küchentür aufgeht und ein russischer Soldat hereinstürzt, sie einen Augenblick wütend mißt, zu ihr tritt, ihr den Kochlöffel aus der Hand reißt und ihn an seinem Knie in kleine Stücke zerbricht.

Danach das freundliche Palaver des Soldaten mit dem Baby im Kinderwagen. Es ist gelegen, hat sich die Mutter erinnert, und der Soldat hat gefragt: Sitzt nicht?, und Stefans Mutter hat den Kopf geschüttelt, aber der Soldat hat Stefans Bruder einen Polster hinter Kopf und Rücken gestopft, in die Hände geklatscht und immer wieder stolz auf seine Wundertat hingewiesen: Sitzt, Frau, schau, sitzt!

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Blick zum Nachbarn: B-09 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

Freitag, 21. Dezember 2012

DB-050 (20) (Ins neue Jahr mit neuem Haar)

Ins neue Jahr mit neuem Haar: Götz ist stolz auf seinen Slogan und setzt ihn sofort in die Tat um. Je kürzer, desto besser, fordert Stefan. Perversling, lacht Beate und reicht Lena einen Sessel. Die Kinder raus, kommandiert Götz, auf die fünf Fernsehprogramme mit Nachdruck verweisend.

Die Veränderung Lenas hebt an mit raschen Schnitten und eindeutigen Griffen von Götz. Verjüngung, Rasur bis zur Haut, Austreibung des eindeutig Geschlechtlichen bei Vermehrung des Menschlichen, damit des allgemein Erotischen.

Stefan assoziiert zum Scherengeräusch immer lauter werdende Stimmen in einem großen Saal. Gelächter, kämpferischer Tumult.

Aus dem Kopf Lenas erhebt sich die Phosphoreszierende Frau, spricht, ohne sich umzudrehen, aus ihrem schwarzen Männeranzug mit elastischer, tiefangesetzter Stimme: Heute haben wir uns getroffen, aber unsere Begegnung ist flüchtig.

Wir sehen das Große unserer Arbeit noch nicht. Sie verstehe die Macht des Willens der Anwesenden und den Lärm ihres Vorwärtsdrängens. Begeistert habe sie wahrgenommen, wie die Buchstaben der Legenden über ihren Kampf lebendig geworden seien.

Sie verstehe, daß sie keine Zeit haben, hinter ihre Arbeit zurückzutreten und sich zu bespiegeln, sondern den Kampf gegen die bewaffnete Welt der Parasiten und Unterdrücker fortsetzen müssen. Aber in der Zukunft liege die Vergangenheit auf der Hand.

Plötzlich Lena, fast völlig geschoren, die sich erhebt, Stefan unsicher anlächelnd. Ob sie denn nicht zuviel Haare gelassen habe. Keineswegs. Dann muß Kaffee her zum Feiern.

Lena reibt ihn in einer klapprigen Mühle, vergißt aber, ihn in die Kanne zu tun, pures heißes Wasser in ihre Tasse schüttend, stellt sie enttäuscht fest, daß der Kaffee seltsamerweise nicht greife. Klar, ergänzt Beate, Ost-Kaffee greift nie, West-Kaffee immer, bevor sie Lenas Irrtum bemerkt.

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

Donnerstag, 20. Dezember 2012

DB-049 20 (Die Ehrlichstraße ein Stück rauf)

20

Die Ehrlichstraße ein Stück rauf, immer bedacht, den Platten in der Mitte des Gehsteigs zu folgen, um dann von der Liepnitzstraße aus den Seepark zu betreten, der gerade umgestaltet wird.

Gegen den Widerstand der Bevölkerung, besonders der Kinder, wie Beate vorhin in der Küche gesagt hat, während sie das von Götz für sie vorbereitete Frühstück eher lustlos hinuntergeschlang, um sich dann die Kleiderschürze umzubinden und systematisch die Küche zu putzen, den Kühlschrank, die Kästchen, die Küchentür, und das mit einer Genauigkeit, einer Inbrunst, die die Aussagen ihres Ehemanns Lügen straft.

Hinter den neuen Betonspielplätzen baut sich eine lange Mauer auf, die die Trautenauer Straße vor einer Möbelfabrik abgrenzt. Dort verläßt Stefan den Park, um quer durch die Siedlung Wuhlheide zu einem Wäldchen vorzudringen, das vor allem aus Birken und Fichten besteht.

Der dritte Akt hat sich verzögert, der Regisseur ist auf die Bühne getreten, um Kritik am Theater zu üben.

Stefan wehrt sich nicht, daß er nur atmen und gehen muß. Währenddessen Fragmente eines Streitgesprächs zwischen dem handelnden Helden und dem seinen Text ihm verschreibenden Regisseur.

Stefan muß die würzige Luft des letzten Tags dieses Jahrs bewußt ein- und ausatmen, angesichts der Tatsache, daß morgen - im neuen Jahr - bereits ein anderer Wind wehen wird. Und er muß diese Bäume betrachten, als wären sie die letzten Bäume seines Lebens: diese weißen Birkenstämme, ihr feines Geäst, und dazwischen die niedrigen, immergrünen Fichten, hinter denen plötzlich rechts vom Weg sich ein Zaun abhebt, ein umgittertes Areal, auf dem etwa zwanzig Militärfahrzeuge abgestellt sind, von einem Turm aus von Soldaten bewacht.

Beim geöffneten Tor stehen einige ihrer Kameraden herum, fünf oder sechs formieren sich zu einer Reihe und marschieren auf das Kommando des ersten über den Waldweg in Richtung Dunckerstraße, wobei sie an dem sie musternden Stefan vorbeimüssen: sehr junge Burschen mit asiatischen Gesichtern unter den zurückgeschobenen Helmen und hervorquellenden schwarzen Haaren, ihre Augen nur kurz und scheu in Richtung Stefan drehend.

Der Held kritisiert den Realismus des Autors: Daß er einen verantwortlichen Genossen in ein solches Licht setze, sei lebensfremd, unnatürlich. Der Regisseur verteidigt den Autor mit dem Hinweis, daß er mit Genehmigung des Amtes für Literatur ausnahmsweise einen negativen literarischen Typ vorführen wollte. Der Held kritisiert das Träumertum des Autors und setzt dagegen die genaue Berechnung von Aufwand, Mittel und Wirkung.

Stefan berechnet nichts, blitzartig stellt sich die Erinnerung an eine Erzählung seiner Mutter ein - der Regisseur lächelt, der Held tobt -: Beim Einmarsch der Russen ist Stefans älterer Bruder noch nicht einmal ein halbes Jahr alt gewesen. Die Mutter hat aus irgendeinem Grund einen Kochlöffel in der Hand, als die Küchentür aufgeht und ein russischer Soldat hereinstürzt, sie einen Augenblick wütend mißt, zu ihr tritt, ihr den Kochlöffel aus der Hand reißt und ihn an seinem Knie in kleine Stücke zerbricht.

Danach das freundliche Palaver des Soldaten mit dem Baby im Kinderwagen. Es ist gelegen, hat sich die Mutter erinnert, und der Soldat hat gefragt: Sitzt nicht?, und Stefans Mutter hat den Kopf geschüttelt, aber der Soldat hat Stefans Bruder einen Polster hinter Kopf und Rücken gestopft, in die Hände geklatscht und immer wieder stolz auf seine Wundertat hingewiesen: Sitzt, Frau, schau, sitzt!

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Blick zum Nachbarn: B-07 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

Mittwoch, 19. Dezember 2012

DB-048 (19) (Natürlich brennst du drauf)

Natürlich brennst du drauf, daß ich das Oskar-Thema weiterführe. Du hast mir diese selbstverordnete Therapiereise nicht ausgeredet, hättest ja keinen Grund dazu gehabt. Du hast sie aber auch nicht ausdrücklich befürwortet, wie immer als abgefeimte Strategin auf dem Terrain deiner Ambivalenz.

Du läßt mich kommen, das ist dein Allerweltsspruch, der alles erklären soll. Sie läßt mich kommen, denke ich voller Wut, aber ich komme nie. Gerade zufleiß. Denn obwohl ich da bin, bin ich auch abwesend. In einen Ekel vor meiner Anwesenheit versunken, ist meine Bereitschaft zu irgendeinem Bekenntnis auf den Nullpunkt gefallen.

Ich bin mitten in einer Depression, sehe in Götz den unmittelbaren Auslöser, entdecke dann aber in mir als Mitursache meine Unzufriedenheit mit dem Verlauf der Begegnungen mit Oskar.

Aber was soll sich denn entscheiden? Es müßte doch genügen, Oskar wieder gesehen zu haben. Einige Augenblicke des Wieder-Erkennens, des Aufleuchtens eines vergessenen Vertrauens. Es muß doch nicht alles zu einem unauslöschlichen Höhepunkt hinführen, noch dazu, wo es sich bei ihm um einen alten Mann handelt, realistisch betrachtet. Um einen Mann, der sich dem Alter nähert, in dem er sich immer schwerer öffnen kann.

Vielleicht ist er schon so verschlossen, daß er nur mehr an einem Spiel mit seinen Erinnerungen interessiert ist, daß es ihn peinlich berühren würde, wenn eine dieser Erinnerungsfiguren real, mit realen Forderungen, jetzt vor ihn hintreten würde. Warum soll ich also in ihn eindringen? Womit auch? Womit soll ich ihn aufscheuchen aus der beruhigenden Gefühlsgewöhnlichkeit?

Du sagst immer, auch ich hätte mich geändert. Genf ist schon lang kein magnetischer Lebensstützpunkt mehr. Seit ich das Unterrichten aufgegeben habe, bin ich genug in der Welt herumgekommen. Überall bin ich auf mehr oder minder vertrauenerweckende Überlebende gestoßen, ernstzunehmende Vaterpersonen, die allerdings Oskar sein Erstlingsrecht nicht streitig machen konnten.

Überall hat es diese grausamen Brüche, Abschiede und Fluchten gegeben. Überall bin ich auf diese unverständliche Selbstzerstörungswut gestoßen, die jetzt wieder in mir rumort.

Obwohl sich der Waggon geleert hat, wird es mir zu eng. Grünau, ich beschließe auszusteigen. Ich versuche, möglichst schnell aus dem bewohnten Gebiet hinauszukommen. An schmucken, teilweise im Umbau begriffenen Ein- und Mehrfamilienhäusern vorbei, an einer gepflegten neuapostolischen Kirche, einem Feld, auf dem inmitten der Reste von Schneemännern ein Wagen steht mit Gummirädern und einem mit Grün, Gelb, Blau und Rot bemalten Türchen versehenen Aufbau, der ein Bienenstock sein könnte, gerate ich auf einen Weg, der direkt in einen mit Föhren durchwachsenen Birkenwald führt.

Weil ich mich unbeobachtet fühle, beginne ich zu laufen. Ich will mich ermüden.
Kurz vor den S-Bahn-Geleisen stoße ich auf drei Buben, die Knallkörper werfen. Als sie mich erblicken, legen sie etwas auf die Schienen. Um ihnen auszuweichen, gehe ich eine Weile den Bahnkörper entlang und überquere ihn, nachdem eine S-Bahn in Richtung Stadt vorbeigerauscht ist.

Danach fällt mir ein, daß mich Oskar vor der dritten, etwa in Kniehöhe angebrachten Schiene, die stromführend ist, manchmal sogar unverhüllt, schon mehrmals gewarnt hat. Das habe ich nicht beachtet.

(Die Berliner Entscheidung, Residenz Verlag, 1984)

(Blick zum Nachbarn: B-06 PALME/RICHTEX, BAHNALOG)

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„...Dies ist der Versuch eines komprimierten Familienromans, zugleich ein Reisebericht, der an einen Ort führt, wo die Kriegsschäden an den Menschen und deren Behausungen noch unverhüllt sichtbar sind. Lena und Stefan, von den gegensätzlichen Seiten der Geschichte kommend, unternehmen, sich zwischen Überlebenden und deren Nachkommen bewegend, einen Versöhnungsversuch...“ (Klappentext)

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e.a.richter - 2015-12-21 12:12
DZL-18 DAS BETT
das Bett, das alles verraten wollte und nichts verriet:...
e.a.richter - 2015-10-07 04:22
DZL-17 PUPPI
was zu sehen ist, in einzelne Stücke zerlegen; alle...
e.a.richter - 2015-06-02 08:44
DZL-01 WIR GLAUBTEN AN...
wir glaubten an das Blut. Dieses Wir ist mit Vorsicht...
e.a.richter - 2015-05-07 13:59
DZL-02 MEIN PATTEX
mein Zauberer hieß nicht Pattex, nicht Expatt. Er lebte...
e.a.richter - 2015-05-07 13:58
DZL-03 DER ZARTE LEIB
Zartleibigkeit wird vermißt, auch intensive Zartlebigkeit....
e.a.richter - 2015-05-07 13:56
DZL-04 - ZU MEINER ZEIT
zu meiner Zeit war gar keine Zeit. Die Zeit hatte sich...
e.a.richter - 2015-05-07 13:55
DZL-06 IN DIE HÖHE SINKEN
schwierig zu lesen: Er begriff seine Geschichte. Blatt...
e.a.richter - 2015-05-07 13:53
DZL-07 TISCHLERPLATTE
mein Vater, Tischler, hatte keine Tischlerplatte, er...
e.a.richter - 2015-05-07 13:52
DZL-08 GOLD, GLANZ, HEITERKEIT
sie sagt, ich bin älter als mein Vater, als er zu...
e.a.richter - 2015-05-07 13:51
DZL-09 WIR GLAUBTEN AN...
wir glaubten an das Blut. Dieses Wir ist mit Vorsicht...
e.a.richter - 2015-05-07 13:51
DZL-10 BRAUTMASCHINE
ein Mann braucht nur eine Wand und eine Braut. Er braucht...
e.a.richter - 2015-05-07 13:50
DZL-11 SCHWIMMERIN
wenn sich das Tor geöffnet hat, fährt allen in ihren...
e.a.richter - 2015-05-07 13:50
DZL-12 FRESSEN UND WUCHERN
Gedichte zu fressen ist nicht meine Sache. Ich lese...
e.a.richter - 2015-05-07 13:49
DZL-13 KONTROLLE VERLIEREN
Kontrolle verlieren, im Nebenraum, wo alles aufgetürmt...
e.a.richter - 2015-05-07 13:49
DZL-14 MUNDSCHUTZ FÜR...
es begann mit strahlenden Augen, auf einer Schnitzerei...
e.a.richter - 2015-05-07 13:48
DZL-15 JUNGE FRAUEN...
dem kleinen Mann macht die Situation einen Gefallen: zwei...
e.a.richter - 2015-05-07 13:48

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