0031 - DIE FOTOGRAFIEN

im herabgleiten von fotografien
F der Stinkende Bettler die Nase
ein undeutliches flugobjekt brennesselbedeckt
die andeutung eines arms ein schauer

F hat nun seinen ort verlassen
der Stinkende klopft an die kirchentür knochig
die Nase: Kassner / Gogol (Oblomov?)
undeutlich: fleischfliegen fliegend
es kommt brennend herab durch den lichtschacht
es zerschellt an diesem luftwall
der arm umarmungsbereit armnest
oder zerfressen fast ameisenhügel F
ist hinübergegangen über die Donau grenze
ein schauer es war ein warmer
schauer schaudernd nahm er den spröden ballon
berührte die spröde haut des ballons
und dachte dabei an GELD

im herabgleiten der fotografien
auf der ersten stufe des abends betroffen
zerschnitten von ursprünglichen filmen
ihr knattern auflodern als ob die sonne
und jetzt jetzt in der stinkenden wolke
herzlos schwebend im gestank
verbrannter haut das heißt zeit

(16.9.1968)
Iris2002 - 2011-03-12 17:15

Fliegen

Ist das eigentlich Zufall, dass in den Texten immer wieder Fliegen vorkommen oder ist der Fokus noch immer /schon wieder auf 'Fliege' gerichtet?? Im Hinblick auf den Roman mein ich...Und ich weiß natürlich, dass das alte Texte sind, aber auch in der Auswahl könnte das ja eine Rolle spielen, nicht?<<<mit 'Bernhard'schem Tonfall.... ich mag sein 'nicht?' am Ende vieler Sätze aus den Interviews...

e.a.richter - 2011-03-13 01:31

Ja, ich lebe derzeit völlig fliegenlos. Insofern kommen die obigen "fleischfliegen" ganz ohne Absicht vor! Daß diese auf ein "Fliegenkräuseln" folgen, habe ich gar nicht bemerkt, nicht!

Allerdings verfolge ich einen klaren Veröffentlichungsplan: einerseits die chronologische Reihenfolge, die durch die Zählung verdeutlicht wird; dazu an zwei Tagen der Woche Gedichte aus den Büchern, wodurch ich die Möglichkeit habe, ab und zu auch auf Aktuelles Bezug zu nehmen, nicht!

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„...Dies ist der Versuch eines komprimierten Familienromans, zugleich ein Reisebericht, der an einen Ort führt, wo die Kriegsschäden an den Menschen und deren Behausungen noch unverhüllt sichtbar sind. Lena und Stefan, von den gegensätzlichen Seiten der Geschichte kommend, unternehmen, sich zwischen Überlebenden und deren Nachkommen bewegend, einen Versöhnungsversuch...“ (Klappentext)

Fliege. Roman eines Augenblicks

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