Donnerstag, 12. Mai 2011

EU-06 MA (DERING STREET)

niemanden zwang Ma. Er blendete
mit seiner Nacktheit, den langen
Haaren, seinen Mädchenlippen.

Er kochte für alle. Nicht alle
durften mit ihm essen, nur Auserwählte,
an ausgewählten Orten.

Manche durften tun, was sie wollten,
auf einer Bühne. Dort mußten sie,
wie angekündigt, etwas mit ihm machen,

nur eine Sekunde oder noch kürzer.
Das war der Moment auf dem Foto,
den er mit seinem Lächeln ausgelöst hatte

oder einem herrischen Handzeichen.
Er konnte klatschen und diejenigen,
die ihn dabei berührten,

erstarrten zu Gelähmten,
deren Lähmung nur er lösen konnte.
Er löste sie immer.

Er tröstete sie mit seiner Mädchenhaut,
dem Mädchenmund, seinem Mädchenpenis.
Nie schaffte es jemand, ihn mit Blut zu füllen.

Nie entglitt ihm die Herrschaft über sich und die andern.
Er verteilte Augenblicke der Schönheit,
die man nicht essen konnte

(Donnerstag, 12.07.2001, 12.40 Uhr, London)

(Erschienen in Eurotunnel, Literaturedition Niederösterreich, 2005)

(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 13)

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„...Dies ist der Versuch eines komprimierten Familienromans, zugleich ein Reisebericht, der an einen Ort führt, wo die Kriegsschäden an den Menschen und deren Behausungen noch unverhüllt sichtbar sind. Lena und Stefan, von den gegensätzlichen Seiten der Geschichte kommend, unternehmen, sich zwischen Überlebenden und deren Nachkommen bewegend, einen Versöhnungsversuch...“ (Klappentext)

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