0066 (1,2) - JUBLILÄUMSWARTE
das unwahrscheinliche sei größer als das wahrscheinliche, habe seine begleiterin damals gesagt, sagt der student, es werde kein zusammenkommen möglich sein, auf keiner ebene. auch dieser schnee, der alles herabdrückt, dieser patzige klebrige bedrückende schnee habe einiges verhindert. verhindert, daß der verkehr wie vor stunden fließe, daß man vom amtlichen hubschrauber aus jetzt nicht den erforderlichen verkehrsfluß, sondern eine endlose stauung ja stockung wahrnehmen könne. das gehe schon seit acht uhr morgens so, habe die zugestiegene bemerkt, jetzt um zwölf uhr mittags oder gar schon zwei uhr nachmittags, bei diesen wartezeiten spiele zeit ja erfahrungsgemäß keine oder nur eine nebensächliche rolle. so unwahrscheinlich wie eine pünktliche ankunft, so lächerlich wie diese jetzt sei ihr damals das erreichen der warte erschienen, sagt der student, sie habe, sagt er, erwiesenermaßen auf die warte gewollt, um (erwiesenermaßen) das land, die umgebung der stadt, so weit das auge reicht, weiß zu sehen, ein weißes land also, ihr weißkaltes traumland
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mit schwierigkeiten rechnen, immer links gehen (das entgegenkommende bemerken), immer rechts fahren (den vordermann stoßen, sich am vordermann stoßen, sich ziehen lassen, oder gar überholen). trotz der gerüchte, sagt der student, daß manchmal geradezu tödliche materialfehler, daß sich etwa das profil loslösen könne, das zu denken, das profil, da genügten schon 70 kmh. mit schwierigkeiten rechnend, während des von-einem-bein-aufs-andere-steigens, während der zehengymnastik, an irgendeinem markantem punkt, wo man sich ohne riesenstrauß oder kleiderentledigung erkennen kann, daß seine begleiterin auch diesmal wie immer beharrlich jedwede auskunft über absichten, zielsetzung, motive verweigern werde, ob sie auch diesmal von ihrer geradezu tödlichen besessenheit, die aus ihr als ganzes spreche, nicht ablassen werde können, nicht abzuhalten sei, sagt der student
(mittwoch, 4. bis sonntag, 8.3.1970)
(Blick ins Nebenzimmer: Essere etrusco 25)
Jubiläumswarte, 1160 Wien, Johann-Staud-Straße 80